Abschneiden
,
einfache
Aufgabe der Feldmeßkunst, deren Lösung das
Bestimmen der
Lage eines neuen Punktes auf dem Papier
bezweckt im Anschluß an bereits vorhandene, anderweitig bestimmte Punkte. Liegt der zu bestimmende Punkt
in der von zwei bereits vorhandenen Punkten gebildeten geraden Linie oder in deren Verlängerung,
[* 2] so nimmt man am besten
auf diesem Punkte selbst
Aufstellung, richtet den Meßtisch
[* 3] nach der Geraden ein und zieht über einen möglichst rechtwinklig
zu derselben gelegenen Bildpunkt eine Visierlinie nach dem zu letzterm gehörigen Naturpunkt. Die Rückwärtsverlängerung
dieser Linie trifft sodann die
Standlinie in dem
Aufstellungs-, d. h. in dem gesuchten Punkt. Man nennt dieses
Verfahren auch
Seitwärtsabschneiden.
Liegt der gesuchte Punkt nicht in einer bereits vorhandenen Linie, dann ist eine mindestens zweimalige
Aufstellung auf zwei
¶
mehr
bereits vorhandenen Punkten erforderlich. Aus jeder dieser Aufstellungen zieht man eine Visierlinie nach dem zu bestimmenden Punkt, der dann in dem Schnittpunkt derselben liegt. Gewißheit für die richtige Ausführung dieser Arbeit gewinnt man erst, wenn auch die von einem dritten Aufstellungspunkt aus dahin gezogene Visierlinie genau den Schnittpunkt der beiden ersten trifft. Dieses Verfahren wird meist als Vorwärtsabschneiden bezeichnet. Beide Arten können sowohl unmittelbar graphisch als durch Messen und späteres Auftragen der Horizontalwinkel ausgeführt werden.