Abschatz
,
Hans Aßmann,
Freiherr von, Dichter der zweiten schlesischen
Schule, geb. zu
Würbitz im Liegnitzischen, studierte in
Straßburg
[* 2] und
Leiden,
[* 3] bereiste die wichtigsten
Länder
Europas und ward nach seiner
Rückkehr zum Landesbestallten und Vertreter des
Fürstentums
Liegnitz
[* 4] bei den
Breslauer
Fürstentagen ernannt.
Später lebte
er zurückgezogen auf seinen
Gütern den
Wissenschaften und starb In seinen von
Chr.
Gryphius
herausgegebenen
»Poetischen Übersetzungen und Gedichten« (Leipz. 1704) findet sich eine
Übertragung von
Guarinis
»Pastor fido«
und manches
Eigne. Obschon Bewunderer
Lohensteins, zeigt Abschatz
doch mehr Natürlichkeit und Züchtigkeit als die meisten seiner
Zeitgenossen und trifft gelegentlich selbst einen innigen und volkstümlichen
Ton.
Sein Andenken erneuerte W.
Müller
in der
»Bibliothek deutscher
Klassiker des 17. Jahrh.«, Bd. 6 (Leipz.
1824).
¶
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Abschatz
,
Hans Aßmann, Freiherr von, Dichter, geb. zu Würbitz in Schlesien,
[* 6] studierte
in Leiden und Straßburg und bereiste drei Jahre die Niederlande,
[* 7] Frankreich und Italien.
[* 8] Später bewirtschaftete er die väterlichen
Güter und wurde 1679 Landesbestallter und Abgeordneter des Fürstentums Liegnitz bei den Breslauer Fürstentagen. Er starb zu
Liegnitz. Abschatz'.
«Poetische Übersetzungen und Gedichte» (hg. von Chr. Gryphius, Bresl. und Lpz. 1704; darin
auch eine Verdeutschung von Guarinis «Pastor fido») sind verhältnismäßig einfach und ohne Schwulst,
zeigen ehrliche Empfindung, reines Gemüt und eine von Standesvorurteilen freie, tüchtige vaterländische Gesinnung. W.
Müller gab in der «Bibliothek deutscher Dichter des 17. Jahrh.», Bd. 6 (Lpz.
1824), eine Auswahl.