der Übergang von
Waren aus der
Hand
[* 2] des Verkäufers in die des Käufers, auch die
Summe
der
Waren, welche regelmäßig in der
Zeiteinheit (Jahr) abgesetzt werden, in welchem
Sinn man von großem und kleinem Absatz spricht.
Je mehr
Arbeitsteilung und
Verkehr sich entwickeln, um so mehr ist der Produzent auf Absatz seiner Erzeugnisse angewiesen, da er
selbst nur in geringem
Maß oder gar nicht als Verbraucher derselben auftritt. Je ausgedehnter aber das
Absatzgebiet, um so schwieriger ist dasselbe zu übersehen. Diese Schwierigkeiten im
Verein mit der durch weitverzweigte
Arbeitsteilung
hervorgerufenen innigen Verkettung der Verkehrsinteressen geben dann leicht
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Veranlassung zur Entstehung von Absatzstockungen oder Absatzkrisen (s. d.).
Verkauf von wirtschaftlichen Gütern auf dem Markt. ^[= Ort, an dem zu einem bestimmten Zeitpunkt Waren zum Verkauf angeboten werden. Dann aber auch ...]
die durch den Handel vermittelte Überführung der für den Markt erzeugten Güter in den Verbrauch. Je
mehr die Arbeitsteilung sich entwickelt, um so weniger erzeugt die einzelne Wirtschaft das, was sie unmittelbar selbst braucht
und verzehrt, und um so ausschließlicher sieht sie sich darauf angewiesen, ihre eigenen Erzeugnisse lediglich als Mittel
zum Eintausch ihrer Verbrauchsgegenstände zu verwenden. Daher die stets steigende Bedeutung der Handelsvermittelung bei
der Zunahme der arbeitsteiligen Massenerzeugung.
Durch die Ausdehnung
[* 5] des Verkehrsgebietes und die Vervielfältigung der wirtschaftlichen Beziehungen werden einerseits die Absatzgelegenheiten
vermehrt, andererseits aber wird dadurch für die einzelnen Produzenten die richtige Beurteilung der vorhandenen Verbrauchsfähigkeit
immer schwieriger, zumal die Größe derselben nicht nach den natürlichen Bedürfnissen der Verbraucher, sondern nach der
(bei der Mehrzahl sehr beschränkten) ökonomischen Gegenleistungsfähigkeit derselben zu bemessen ist.
Daher werden häufig mehr Güter hergestellt, als Absatz finden können (s. Überproduktion), und es tritt dann eine Absatzstockung
oder Absatzkrisis ein. Nach der abstrakten Theorie der Absatzwege (débouchés), wie sie zuerst von J. B. Say (s. d.) entwickelt
wurde, wäre allerdings eine allgemeine, alle Arten der Güter treffende Absatzstockung nicht möglich.
Jedenfalls sind solche Stockungen im allgemeinen nur von kurzer Dauer; die Besserung tritt, wenn auch nicht ohne empfindliche
Reibungen, durch eine natürliche Gegenströmung ein, welche die einzelnen Zweige der Erzeugung der Verbrauchsfähigkeit
besser anpaßt und zugleich die weitere Entwicklung in regelmäßigere Bahnen lenkt.
Auch behält im großen und ganzen der Satz seine Richtigkeit, daß die allgemeine Steigerung der Erzeugung die Verbilligung
und dadurch auch den der Produkte befördert, indem jedes Erzeugnis dann um so leichter seinen Gegenwert findet. Es folgt
daraus für das gesamte wirtschaftliche Leben, daß alle Produktionszweige, wie auch Kapital und Arbeit,
solidarisch aufeinander angewiesen sind; ferner die Unzweckmäßigkeit künstlicher Produktionsbeschränkungen und Verkehrshemmungen.
In betreff des auswärtigen Handels aber ergiebt sich, daß der Absatz inländischer Erzeugnisse größtenteils abhängig ist
von der Aufnahme ausländischer Waren, daß also eine Beschränkung der Einfuhr fremder Waren auch auf den Ausfuhrhandel
nachteilig einwirken wird. Daß der letztere nicht nur die Absatzgelegenheiten für die einheimische Produktion vermehrt,
sondern auch die Absatzstockungen des Auslandes dem Inlande mehr oder weniger fühlbar macht, ist einleuchtend.
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