(Groß-Schlatten, röm. Alburnus major oder Auraria), Bergstadt im ungar. Komitat Unterweißenburg (Siebenbürgen),
in der Nähe des merkwürdigen Basaltfelsens Detunata, mit (1881) 2869 rumänischen und ungar. Einwohnern,
welche
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meist vom Goldbergbau leben, für den Abrudbánya Mittelpunkt im siebenbürgischen Erzgebirge ist, und dessen schon den Römern bekannte
Hauptfundorte an der Südseite des Aranyosthals bei Topanfalva, Offenbánya, Zalathna, Vöröspatak etc. in porphyrartigem
Gestein liegen. Das Gold ist letzterm meist imprägniert und tritt nur zuweilen auch kristallisiert (in Form von Blechen,
Ästen, Haaren etc.) als Feingold auf. - In den Kämpfen von 1849 wurde Abrudbánya (10. und 19. Mai) von den Walachen unter Führung Jankus
fast ganz zerstört und die ungarische Bevölkerung niedergemetzelt. Spuren dieser Verwüstung sind heute noch sichtbar.
(spr. obrudbahnjo), Groß-Schlatten oder Altenburg, Bergstadt im ungar. Komitat Unterweißenburg
des frühern Großfürstentums Siebenbürgen, in 600 m Höhe in dem engen Thale des Zenicz, eines Nebenflusses des Aranyos,
gelegen, ist Sitz eines Bergverwaltungs- und Goldeinlösungsamtes, eines Bergkommissariats, eines Bezirksgerichts, und hat
(1890) 3299 E., Magyaren und Rumänen, die meist vom Bergbau leben, Post und Telegraph, sowie ein Bezirkshospital; in Garnison
das 2. Bataillon des 64. ungar. Infanterieregiments «Karl Alexander, Großherzog von Sachsen-Weimar».
Die fünf hier vertretenen Konfessionen (Römisch- und Griechisch-Katholische, Griechisch-orthodoxe, Reformierte und Unitarier)
haben jede ihre Kirche. Abrudbánya ist der Mittelpunkt des siebenbürg. Goldbezirks im sog. Erzgebirge, das sich im W. des Landes zwischen
den Flüssen Máros und Aranyos ausbreitet. Die Fundorte liegen hauptsächlich an der südl. Seite des Aranyosthals
zwischen Topanfalva, Offenbánya, Ponor, Zalathna, Bucsum u. a. in einem porphyrartigen Gestein,
das an Sandstein- und Trachytgebilde grenzt.
Das Gold ist hier dem Gestein fast überall eingelagert, so daß man nicht bloß einzelne Gänge, sondern die ganze Steinmasse
abbaute, wodurch ungeheure Vertiefungen und Aushöhlungen zum Teil schon aus den Zeiten der Römer entstanden
sind. Zuweilen tritt das edle Metall auch als Feingold, in Form von Blechen, Ästen, Haaren u. s. w. krystallisiert, auf, wie
besonders in den Gruben von Verespatak (s. d.). Das Gold wird auch in dem Bache gefunden und von Zigeunern
gewaschen.
Die durchschnittliche Gesamtausbeute an Gold beläuft sich jährlich auf etwa 2140 Pfd. (55 Proz. der Gesamtausbeute
der Monarchie). An der Stelle des heutigen Abrudbánya stand die röm. Kolonie Auraria major oder Auraria Daciae, Sitz des Collegium
aurariorum (Bergkollegium). Der Ort wurde 10. und von den Bergwalachen (Mozen) unter Führung
des Abraham Janku geplündert und niedergebrannt und die Bevölkerung gemordet. In der Nähe das Dorf Abrudfalva, mit 4575 rumän.
E., und der merkwürdige Basaltberg Detunata-Gola (s. d.).