Abrahamiten
,
syrische Sekte im 9. Jahrh., genannt nach Abraham aus Antiochia, die die Gottheit Christi leugnete; auch eine Sekte (böhmische Deisten), die 1782 in der Pardubitzer Herrschaft in Böhmen [* 2] hervortrat, als das Toleranzedikt Josephs II. allen Religionsparteien Duldung verhieß. Sie bekannten den «göttlichen Glauben» Abrahams vor Einführung der Beschneidung. Aus dem Alten Testament nahmen sie die Zehn Gebote an, aus dem Neuen das Vaterunser, verwarfen die Lehre [* 3] von der Dreieinigkeit und der Menschwerdung des Sohnes Gottes, ebenso Taufe und Beschneidung. Da sie keiner der anerkannten Religionsgemeinschaften angehören wollten, ließ sie der Kaiser 1783 aus ihrer Heimat fortführen und in die Grenzbataillone Ungarns, Siebenbürgens und Slawoniens einreihen. -
Vgl. P. Abrahamiten
Winkopp, Geschichte der
Böhmischen Deisten
(Lpz. 1785);
Dohm, Denkwürdigkeiten meiner Zeit (2 Bde., Lemgo 1815).