Abotrīten,
Volksstamm, s. Obotriten. ^[= (Abotriten, Bodrizen, häufig auch Obodriten geschrieben), ein slaw. Volksstamm, der zwischen ...]
Abotriten
4 Wörter, 38 Zeichen
Volksstamm, s. Obotriten. ^[= (Abotriten, Bodrizen, häufig auch Obodriten geschrieben), ein slaw. Volksstamm, der zwischen ...]
(Abodriten oder Bodrizer), slaw. (wendische) Völkerschaft, im heutigen Holstein und Mecklenburg [* 4] wohnhaft, wo sie Karl d. Gr., dem sie Hilfe in den Sachsenkriegen geleistet, angesiedelt hatte. Sie kämpften mit den Franken gegen die Dänen und nahmen auch teilweise das Christentum an. Infolge der Wendenkriege der sächsischen Kaiser wurden sie auch zur Feindschaft gegen Deutschland [* 5] aufgereizt; zerstörten 983 Hamburg, [* 6] vertrieben 1019 den christlichen Fürsten Mistislaw und rotteten die christliche Religion mit Grausamkeit aus. Nachdem die christliche Mission sich wieder ausgebreitet, kam es 1060 zu einer neuen heidnischen Erhebung, bei der Fürst Gottschalk und zahlreiche Missionäre und Mönche ermordet wurden. Ein ganzes Jahrhundert waren die Obotriten wieder unabhängig und Heiden, bis sie um 1170 von Heinrich dem Löwen [* 7] der deutschen Kultur und dem Christentum wiedergewonnen wurden.