Ablassen
§. 1. Wird vielmal in heil. Schrift gelesen, hat meist einerlei Bedeutung, und heißt so viel als aufhören, abstehen von etwas, nachlassen, nachgeben; verschonen. So ließen theils ab, theils nicht:
Antiochus vom Trotz, 2 Macc. 9, 7. Von der Arbeit, Pred. 8, 20. Asahel von Abnern, 2 Sam. 2, 21. (v. 26. 27.) Assaphs Hand ausgestreckt zu sein, Ps. 77, 3. Die Augen. Klagel. 3, 49. und Augapfel vom Weinen, c. 2, 16. Baesa vom Bauen, 1 Kön. 15, 21. 2 Chr. 16, 5. Der Engel von Israel, 2 Sam. 24, 16. 1 Chr. 22, 15. Vom Fasten und Beten, Jud. 4, 11. Vom Fündlein vermeinter Klugheit, Sprw. 23, 4. Gamaliel sagt: Man soll von Christo ablassen, A.G. 5, 38. GOtt vom Zorn, Esa. 5, 25. c. 9, 12.17. 21. c. 10, 4. Das jüdische Land zu verheeren, Jer. 4, 28. Gutes zu thun, Jer. 32, 40. Der HErr, der Moses todten wollte, 2 Mos. 4, 26. Jonathas, von der Belagerung, 1 Macc. 11, 23. Ismael vom Morden, Jer. 41, 8. Der Melechet des Himmels zu räuchern, Jer. 44, 18. Moses für Israel zu bitten, 5 Mos. 9, 14. Paulus von Thränen, A.G. 20, 31. Salomo vom Knien, 1 Kön. 8, 54. Samuel vom Schreien zum HErrn, 1 Sam. 7, 8. und Beten, c. 12, 23. Saul von Verfolgung Davids, 1 Sam. 27, 1. Die Sünderin, Christi Füße zu küssen, Luc. 7, 45. Der Tag, wenn er sich neiget, Richt. 19, 9. Die Thurmbauer zu Babel, 1 Mos. 11, 6. Die wilden Thiere, welche nicht ablassen, die Verordnung ihres Schöpfer" nicht übergehen, die Gottlosen zu verderben. Sir. 39, 37,. Vom Wind, Luc. 8, 24. Laß ab, daß ich mich erquicke, Pf. 39, 14. Tröste uns GOtt unser Heiland und laß ab von deiner Ungnade über uns, Pf. 65, 6. Laß nicht ab, den Knaben zu züchtigen. Sprw. 23, 13. So lasset nun ab von dem Menschen, der Odem in der Nase hat, Esa. 2, 22. Das Gebet der Elenden dringet durch die Wolken, und laßt nicht ab, bis es hinzu komme, und höret nicht auf, bis er drein sehe, Sir. 35, 21. Preiset ihn, den HErrn, aus allen Kräften, und lasset nicht ab, Sir. 43, 33. Ach HErr, unser GOtt, laß ab von deinem Grimm über uns, Bar. 2,13.
§. 2. Wenn nns die Schrift, Ps. 34, 15. Esa. 1, 16. Amos 5, 14. Röm. 12, 19. 1 Petr. 3, 9. befiehlt, von Untugenden und allem Bösen abzulassen, so heißt es so viel als keine Gemeinschaft damit haben, sich gleichsam davon zurückneigen, und davor fliehen: z. B.
Von Sünden, wie Jerobeam, 2 Kön, 14, 24. Sacharin, 2 Kön. 15, 9. Von Frevel, Ezech. 45, 9. Waschet euch, reinigt euch, thut euer böses Wesen von meinen Augen. Lasset ab vom Bösen, Esa. 1, 16. Lasset ab vom Hader, so bleiben viele Sünden nach, Sir. 28, 10.