Abkühlung.
Abkühlung
des ganzen Körpers oder gewisser
Teile desselben wird in der Heilkunde vielfach bei starkem
Fieber,
bei
Blutüberfüllungen und
Entzündungen angewandt. Man bedient sich dabei, abgesehen von der etwaigen
Sorge für kühle Luft
und leichte
Bedeckung, des kalten Wassers und des Eises, innerlich und äußerlich, öder besonderer Kältemischungen. Die
allgemeine Abkühlung
des Körpers, die am vollständigsten durch kalte
Vollbäder, kalte Übergießungen und Einwicklungen erzielt
wird, wendet man bei hohem
Fieber an, um den krankhaft gesteigerten, mit abnorm hoher Wärmeproduktion verbundenen
Stoffwechsel,
d. h. vorzugsweise die im Organismus vor
sich gehende
Oxydation, herabzusetzen und die dem
Kranken hieraus entspringenden Gefahren
zu vermindern.
Örtliche Abkühlung
einzelner
Teile bezweckt, entweder die
Blutgefäße durch die Kälte zur Zusammenziehung zu bringen und dadurch
die
Blutüberfüllung des betreffenden
Teils zu mindern, oder ebenfalls die durch
Entzündung krankhaft gesteigerte Lebensthätigkeit
der Gewebe
[* 3] herabzusetzen,
Ausschwitzungen aus den
Blutgefäßen, die Entstehung von
Eiter u. s. w. zu verhindern und in beiden
Fällen gleichzeitig den
Schmerz zu lindern. Die künstliche Abkühlung
ist eins der besten Heilmittel für entzündliche Zustände
der
Haut
[* 4] wie der innern Organe und bildet einen wichtigen
Teil der sog. antiphlogistischen Behandlung oder
Antiphlogose. (S.
Entzündung und
Fieber.)