Abhaaren
,
Abhären, der
Haarwechsel, der bei einigen Säugetieren im
Frühjahr mit dem
Ausfallen des
dichtern Winterhaares eintritt. Im Herbst, mit Beginn der rauhern Jahreszeit, mehren sich die
Haare
[* 2] bei sehr vielen
Tieren,
unter den Haustieren besonders beim
Pferd,
[* 3]
Hund, bei der
Katze
[* 4] und der Ziege. Es wird ein, oft auch besonders gefärbtes (s.
Farbenwechsel) Winterkleid dadurch erzeugt, daß von einer
Haarpapille aus und in einem und demselben Haarbalg,
in welchem das alte
Haar
[* 5] liegt, neben letzterm ein neues
Haar gebildet wird. Im
Frühjahr lösen sich die ältern, sog. Winterhaare
von der
Haut,
[* 6] das Abhaaren
beginnt, nachdem
Haarzwiebeln und Haarscheiden der alten
Haare abgestorben und verschrumpft sind; die jüngern
Haare bleiben stehen und bilden das
Sommerkleid.
Mit diesem
Haarwechsel wird die
Farbe des
Tiers in der Regel eine hellere, als sie während
der Winterzeit war; die Haardecke
wird feiner, nach dem
Ausfallen der ältern dickern
Haare dünner und glatter. Der Prozeß gleicht dem Mausern der
Vögel.
[* 7] Wie
diese sind auch die Säugetiere während des Abhaaren
sehr empfindlich und zu katarrhalischer
Erkrankung disponiert. Gute
Hautpflege, Schutz vor Erkältung, Verabreichen von Leinsamenschleim und etwas Kochsalz helfen
das Abhaaren
leichter überstehen.