(Hebel, d. h. Hauch, Hinfälligkeit, vielleicht verwandt mit assyr. hablu, Sohn), der zweite Sohn Adams und Evas,
der von seinem ältern Bruder, Kain, erschlagen wurde (1. Mos. 4, 16). Die einfache biblische Erzählung, welche als Motiv des
ersten Mordes die neidische Mißgunst angibt, die Art der Ausführung aber nicht näher beschreibt, ist durch die spätere
Dichtung der Rabbinen, des Korans und christlicher Erzähler vielfach, zum Teil nicht ohne poetischen Geist,
ausgeschmückt worden. Den Ort der Ermordung Abels zeigt man noch jetzt 120 km von Damaskus und nicht weit davon sein Grab. Die
christlichen Gnostiker machten aus Abel einen vermenschlichten Äon, Ebel oder Siva, d. h. glänzender Hauch.
1) Jakob Friedrich von, philosoph. Schriftsteller, geb. 9. Mai 1751 zu Vaihingen an der Enz in
Württemberg, seit dem 21. Jahr Professor der Philosophie an der Karlsakademie, wo er Schillers Lehrer war, wurde 1790 Professor
der praktischen Philosophie an der Universität Tübingen, 1793 Pädagogiarch der württembergischen Gymnasien und Schulen, 1825 Generalsuperintendent
in Urach, später in Stuttgart und starb 7. Juli 1829 in Schorndorf. Er schrieb im Sinn des vorkantischen Eklektizismus:
»Ausführliche Darstellung über die Beweise vom Dasein Gottes« (Heilbr. 1817);
»Philosophische Untersuchungen über die letzten
Gründe des Glaubens an Gott« (2. Aufl., Stuttg. 1820);
mehr
»Ausführliche Darstellung des Grundes unsers Glaubens an Unsterblichkeit« (Frankf. a. M. 1826).
2) Joseph, Maler, geb. 1768 zu Aschach in Oberösterreich, bildete sich seit 1782 unter Füger auf der Wiener Akademie und ging 1801 nach
Rom, wo er sechs Jahre mit Studien nach Raffael und Michelangelo zubrachte. Nach Wien zurückgekehrt, lieferte er
eine Reihe Historienbilder in idealem Stil (Orestes, Prometheus, Sokrates etc.) und Altarblätter (heil. Ägidius in der Kirche
zu Gumpendorf bei Wien). Er starb 4. Okt. 1818 in Wien.
3) Karl von, bayr. Staatsmann, geb. 17. Sept. 1788 zu Wetzlar, Sohn eines Prokurators am Reichskammergericht daselbst, studierte
1806-1809 in Gießen die Rechte, trat 1810 in den bayrischen Staatsdienst, wurde 1819 Regierungsrat in München, 1827 Ministerialrat
im Ministerium des Innern und ging 1832 als Rat bei der Regentschaft nach Griechenland, um das er sich in administrativer Beziehung
nicht geringe Verdienste erwarb. Infolge der Zwistigkeiten mit dem Präsidenten der Regentschaft, Graf Armansperg, 1834 nach
Bayern zurückgekehrt, trat er wieder in das Ministerium des Innern ein, dessen Verwaltung ihm 1837 erst provisorisch, dann
definitiv übertragen wurde. Im J. 1840 übernahm er auch die Leitung der Finanzen. In dieser Stellung verleugnete er seine
frühern freisinnigen Ansichten und schloß sich immer enger an die Absolutesten und Ultramontanen an.
Der Erlaß, welcher die Kniebeugung beim katholischen Gottesdienst auch für die protestantischen Soldaten anordnete, machte
den Anfang einer Reihe von Maßregeln, welche die Rechte der evangelischen Kirche und die religiöse Gleichstellung verletzten.
Auf dem Landtag von 1839 auf 1840 suchte er namentlich die Verantwortlichkeit der Minister, welche er nur
als Werkzeuge des höchsten Willens betrachtet wissen wollte, in den Hintergrund zu stellen und bei jeder Gelegenheit hervorzuheben,
daß Bayern nur eine ständische, keine repräsentative Verfassung habe. Hiermit stand es ganz im Einklang, daß er die Bundesbeschlüsse
vom 28. Juni 1832 den »mit Übereilung gegebenen süddeutschen Verfassungen« gegenüber bis zur äußersten
Konsequenz durchzuführen und das Steuerbewilligungsrecht des Landtags so gut als wirkungslos zu machen suchte.
Seine maßlosen Ausfälle gegen seinen Vorgänger im Amte, den Fürsten von Öttingen-Wallerstein, veranlaßten (11. April 1840)
einen Zweikampf zwischen ihm und dem Fürsten, der zwar unblutig vorüberging, aber für beide Teile gleich unangenehme öffentliche
Verhandlungen über den Ehrenpunkt zur Folge hatte (vgl. »Abel und Wallerstein«, Stuttg. 1840). Seine Verwaltung, die immer entschiedener
ultramontane Tendenzen verfolgte, rief nicht nur in der Kammer, sondern auch im Reichsrat die lebhafteste Opposition hervor.
Auch König Ludwig wurde gegen ihn mißtrauisch, zweigte 1846 ein besonderes Kultusministerium von seinem Ressort
ab, und als Abel seine Zustimmung zur Indigenatserteilung an die Tänzerin Lola Montez verweigerte, erhielt er 17. Febr. 1847 in
ungnädiger Weise seine Entlassung. Von dem König schon früher mit einem Gute dotiert, erhielt er den Posten eines bayrischen
Gesandten zu Turin, wo er bis 1850 blieb. Auf Betrieb der Ultramontanen 1848 in die Zweite Kammer gewählt,
sah er sich hier schonungslosen Angriffen ausgesetzt und konnte keinen Einfluß gewinnen. Er zog sich bald darauf vom öffentlichen
Leben ganz zurück und starb 3. Sept. 1859 in München.
4) Niels Henrik, Mathematiker, geb. 5. Aug. 1802 im Kirchspiel Findöe im norwegischen Stift Christiansand, bezog 1821 die
Universität Christiania hielt sich 1825-27 im Ausland, besonders in Paris und Berlin, auf, wurde nach seiner Rückkehr Dozent
an der Universität und Ingenieurschule in Christiania und 1828 Vertreter Hansteens. Er starb 6. April 1829 auf dem Eisenwerk Froland
bei Arendal. Abels Arbeiten betrafen besonders die Theorie der elliptischen Funktionen, die er gleichzeitig
mit K. G. J. (Anmerkung des Editors: Karl Gustav Jakob) Jacobi bearbeitete und mit den schönsten Entdeckungen bereicherte. Seine
Schriften in französischer Sprache (zuerst 1840, 2 Bde.) wurden neuerlich auf Kosten des Staats und vermehrt von Sylow und Lie
herausgegeben (Christ. 1881, 2 Bde.).
5) Otto, Geschichtschreiber, geb. 22. Jan. 1824 zu Kloster-Reichenbach auf dem württembergischen Schwarzwald,
widmete sich seit 1842 auf den Universitäten zu Tübingen, Jena, Heidelberg, Bonn und Berlin vorzugsweise dem Studium der Geschichtswissenschaft,
für welche unter seinen Lehrern ihn besonders Dahlmann und Ranke begeisterten. Ersterm widmete er seine Erstlingsschrift: »Makedonien
vor König Philipp« (Leipz. 1847),
in der er den hellenischen Ursprung der Makedonier nachwies. Die nationale
Bewegung des Jahrs 1848 ergriff ihn mächtig, und er gab ihr in einer Schrift: »Das neue Deutsche Reich und sein Kaiser« (Berl.
1848),
in welcher er für das preußische Kaisertum eintrat, lebhaften Ausdruck. Seine schmerzliche Enttäuschung
über das Verhalten Friedrich Wilhelms IV. spiegelt die aus seinem Nachlaß veröffentlichte Schrift »Theodat, König der Ostgoten«
(Stuttg. 1855) in ihren Anspielungen auf die Gegenwart wider. Nachdem er den preußischen diplomatischen Dienst, in den ihn
der Minister Heinrich v. Arnim gezogen, 1850 verlassen hatte, lebte in Berlin als Mitarbeiter an den »Monumenta Germaniae historica«,
für die er eine Reihe von schwäbischen Geschichtsquellen der Staufenzeit zum Druck vorbereitete; dann (1851) habilitierte
er sich als Dozent der Geschichte in Bonn, erlag aber schon 28. Okt. 1854 in Leonberg einem Brustleiden. Abel hatte sich eine umfassende
Darstellung der Geschichte Kaiser Friedrichs II., des Staufers, zur Lebensaufgabe gestellt, von der jedoch
bei seinem frühen Tod nur die Monographie »König Philipp der Hohenstaufe« (Berl. 1852),
die als Einleitung zu dem Werk dienen
sollte, und das posthume vielversprechende Fragment »Kaiser Otto IV. und König Friedrich II.« (hrsg. von Wegele, das. 1856) erschienen
sind, Schriften, die, auf gründlicher Quellenforschung beruhend, Abel als einen Historiker kennzeichnen,
der mit gründlicher Gelehrsamkeit eine hohe Gabe der Darstellung verband. Von seiner vielseitigen Thätigkeit zeugt seine vortreffliche
Schrift »Die deutschen Personennamen« (Berl.
1853). Von den kleinern Abhandlungen Abels sind hervorzuheben: »Die deutschen
Kaiserdynastien und ihre Bestrebungen für die Einheit und Erblichkeit des Reichs« (in »Germania«, Bd. 1,
Leipz. 1851) und »Die Legende vom heil. Nepomuk« (Berl. 1855), worin er nachweist, daß der Kultus des genannten Heiligen den
Böhmen künstlich für Johann Huß untergeschoben sei.
6) Sigurd, Historiker, Vetter des vorigen, geb. 4. Juni 1837 zu Leonberg, studierte in Jena, Bonn, Göttingen und
Berlin Geschichte, schloß sich der Waitzschen Schule an, habilitierte sich 1861 in Göttingen, ward 1868 Professor in Gießen,
starb aber, schon 1869 schwer erkrankt, 9. Jan. 1873 in Leonberg. Er schrieb: »Der Untergang des Langobardenreichs in Italien«
(Götting. 1859) und »Geschichte Karls d. Gr.« (Leipz. 1866, Bd.
1, bis 788 reichend).
1) Sir Frederic Augustus, Chemiker, geb. 1827 zu London, machte sich als Chemiker des englischen Kriegsdepartements
um die Fabrikation der Schießbaumwolle sehr verdient, indem er das von dem Österreicher v. Lenk angegebene Verfahren wesentlich
verbesserte. Auch lieferte er Studien über Wesen und Verlauf der Explosionen und brachte die Sprenggelatine
in eine handlichere Form. 1883 war er englischer Regierungskommissar bei der elektrischen Ausstellung in Wien, und bei seiner
Heimkehr wurde er in den Ritterstand erhoben.
Seit langen Jahren ist Abel allgemeiner chemischer Ratgeber der Regierung, Beisitzer der Artilleriekommission, Mitglied des Royal
Engineers Committee und seit 1889 Präsident des Committee on Explosives. Er schrieb: »Gun-cotton« (1866);
»On recent investigations and applications of explosive agents« (1871);
»Researches on explosives« (1875);
»The modern history of gunpowder« (1877);
»Electricity as applied to explosive purposes«
(1884).
Mit Bloxam schrieb er ein Handbuch der Chemie.
2) Karl, Sprachforscher, geb. 5. Nov. 1837 zu Berlin, besuchte das Gymnasium in Frankfurt abel O., studierte in
Berlin, München und Tübingen Philologie und Geschichte, machte dann Studienreisen in England, Rußland und Amerika und lebt seitdem
als Schriftsteller und Privatgelehrter in Deutschland, meist in Berlin. Vorübergehend dozierte er an der Berliner Humboldt-Akademie
über verschiedene Disziplinen der Sprachwissenschaft und in Oxford über indogermanische Bedeutungslehre
und war als philologischer Hilfsarbeiter im Auswärtigen Amt in Berlin beschäftigt. Er schrieb außer kleinern Aufsätzen: »Koptische
Untersuchungen« (Berl. 1878,2 Bde.);
mehr
»Linguistic essays« (Lond. 1882);
»Sprachwissenschaftliche Abhandlungen« (Leipz.
1885, erweiterte Bearbeitung des vorigen Werkes);
»Slavic and Latin, Ilchester lectures« (Lond. 1883; daraus übersetzt: »Groß-
und Kleinrussisch«, Leipz. 1880);
»Einleitung in ein ägyptisch-indogermanisch-semitisches Wurzelwörterbuch« (das.
1886);
»Über Wechselbeziehungen der ägyptischen, indoeuropäischen und semitischen
Etymologie« (1. Teil, das. 1889);
»Ägyptisch-indoeuropäische Sprachverwandtschaft« (das.
1890);
außerdem einige völkerpsychologische und politische Schriften.
Auf Abels Theorie von dem »Gegensinn
der Urworte« bezieht sich Potts Schrift »Allgemeine Sprachwissenschaft und Karl Abels ägyptische Sprachstudien« (Leipz. 1886).
Bedeutet einen Ort der Klage. Es hat diesen Namen I) der Acker Josuas, worauf man die Lade des Bundes niedersetzte,
und wo 50,070 umkamen, 1 Sam. 6, 14. 18. 19. II) eine große Stadt, 2 Sam. 20, 18. dergleichen auch einige mit Zunamen vorkommen;
z. B.
Abelbeth-Maecha, ein Klaghaus, 1Kön. 15, 20. 2Kön. 15, 29. Abelmaim, Klagwasser, 2 Chr. 16, 4. Abelmehola,
Klage des Kranken, 1Kön. 19, 16. 2c.
Von dem andern Sohn Adams, s. Habel.
(hebr. Hebel, «Hauch», «Nichtigkeit»),
nach der Bibel Adams zweiter Sobn, Hirt, wurde von seinem ältern Bruder Kain,
aus Neid über die günstigere Aufnahme, die A.s Opfer bei Jahwe fand, erschlagen.
Die Erzählung im 1. Buch Moses (4, 1-16)
gehört den sog. jahwistischen Berichten an und ist palästinischen Ursprungs.
Karl von, bayr. Staatsmann, geb. 17. Sept. 1788 zu Wetzlar, besuchte
1806-9 die Universität zu Gießen und die Rechtsschule seiner Vaterstadt und wurde 1818 Polizei- und Stadtkommissar zu Bamberg, 1819 Regierungsrat
zu München, 1827 Rat im Ministerium des Innern. Seine polit. Thätigkeit begann er als Regierungskommissar
bei dem Landtage von 1831, wo er für Preßfreiheit sprach. Als Mitglied der Regentschaft in Griechenland (s. d.) geriet er in
Opposition zum Grafen Armansperg und wurde 1834 zurückberufen.
Nach der Entlassung des Fürsten Öttingen-Wallerstein 1837 wurde Abel zum Wirkl. Staatsrat ernannt; außerdem erhielt er das
Ministerium des Innern zunächst provisorisch, im April 1838 endgültig. In der Zwischenzeit hatte er Fühlung mit den Ultramontanen
gewonnen und wurde bald deren Führer. Die Opposition gegen das absolute Regiment des Ministers (s.
Bayern) ermannte sich allmählich, besonders da man trotz der Abneigung des Königs gegen die Jesuiten deren Berufung
fürchtete.
Als der König ihm 15. Dez. 1846 das Kultus- und Unterrichtsministerium entzog und er wegen der Lola Montez (s. d.) mit den übrigen
Ministern 17. Febr. 1847 entlassen wurde, war das Jesuitenregiment gestürzt. Abel wurde jetzt bayr.
Gesandter in Turin, von wo er 1849 zurückkehrte. Die Ultramontanen wählten ihn im Sommer 1848 in die
Zweite Kammer, wo man seine Verwaltung heftig angriff; er gewann aber keinen Einfluß mehr, zog sich 1850 aus dem polit. Leben
zurück und lebte auf seinem Gute Stamsried. Am 3. Sept. 1859 starb er zu München. -
Vgl. Abel und Wallerstein, Beiträge zur
neuesten Geschichte bayr. Zustände
mehr
(Stuttg. 1840);
Heigel, Ludwig Ⅰ. (Lpz. 1872; 2.Ausg. 1888);
Sepp, Ludwig Augustus (Schaffh. 1869).
Karl Friedr., Virtuos auf der Gambe, Klavierspieler und Komponist, geb. 1725 zu Cöthen, Schüler von Joh. Sebastian
Bach, war 1748‒58 Mitglied der königl. Kapelle, ging 1759 nach London, wurde Direktor der Kapelle der Königin und
machte zahlreiche Konzertreisen. Er starb 22. Jan. 1787. Abel war der größte, aber auch der letzte Virtuos auf der
Gambe (Viola da gamba), die nach seinem Tode außer Gebrauch kam.
Außer für diesem Instrument komponierte er für Flöte, Klavier
und Orchester.
Niels Henrik, norweg. Mathematiker, geb. 5. Aug. 1802 im
Kirchspiel Findö im Stift Christiansand, begründete schon auf der Universität zu Christiania, die er 1821 bezog, durch einige
mathem. Abhandlungen seinen Ruf. Mit Unterstützung der Regierung hielt er sich hierauf 1825‒27 erst in Paris, dann in Berlin
auf, wo er mit Crelle in nähere Verbindung trat und Mitarbeiter für dessen «Journal für
reine und angewandte Mathematik» wurde. A.s Arbeiten gehörten vorzüglich den Gebieten der Algebra und der Funktionentheorie
an. Er zuerst bewies, daß im allgemeinen Gleichungen von höherm als dem vierten Grade nicht mit Hilfe von Wurzeln auflösbar
sind, und gab zugleich eine bestimmte Klasse auflösbarer Gleichungen aller Grade (Abelsche Gleichungen).
Die Theorie der elliptischen Funktionen bildete er gleichzeitig mit Jakobi aus. Er entdeckte eine gemeinsame Eigenschaft
der Integrale aller algebraischen Gleichungen, das sog. Abelsche Theorem, und schuf so die Grundlage für eine Untersuchung
der Abelschen Funktionen, die von Riemann und Weierstraß fortgeführt ist. Nur kurze Zeit wirkte er als
Docent an der Universität und Ingenieurschule zu Kristiania, da er schon 6. April 1829 starb. Seine Arbeiten sind gesammelt in
«Œuvres complètes» (2 Bde.,
Kristiania 1839; 2. Aufl. 1881).
Otto, Geschichtschreiber, geb. 22. Jan. 1824 zu Kloster-Reichenbach in Württemberg, studierte seit 1842 in Tübingen,
Jena, Heidelberg, Bonn und Berlin, namentlich unter Dahlmann und Ranke histor. Wissenschaften. 1848 trat
in Tübingen mit Begeisterung für die Idee eines preuß. Kaisertums ein, wurde aber durch das Verhalten
Friedrich Wilhelms Ⅳ. bald enttäuscht. Nachdem er in Berlin für die «Monumenta Germaniae historica» eine Anzahl schwäb.
Geschichtsquellen aus der Staufenzeit zum Druck vorbereitet hatte, habilitierte er sich 1851 in Bonn als
Privatdocent der Geschichte, starb indes bereits 28. Okt. 1854 zu Leonberg in Württemberg an einem Lungenleiden. der gewandte
Darstellung mit gründlicher Gelehrsamkeit vereinigte, hatte sich besonders die Bearbeitung der Geschichte des Kaisers Friedrich
Ⅱ. zur Aufgabe gestellt, wovon jedoch nur die einleitende Monographie «König
Philipp der Hohenstaufe» (Berl. 1852) und das nach seinem Tode von Wegele herausgegebene Fragment «Kaiser Otto Ⅳ. und König
Friedrich Ⅱ.» (ebd. 1856) erschienen sind. Ferner schrieb er: «Makedonien vor König Philipp» (Lpz. 1847),
«Das neue Deutsche Reich und sein Kaiser» (Berl. 1848),
«Theodat, König der Ostgoten» (Stuttg. 1855),
«Die
deutschen Personennamen» (Berl. 1853) und «Die Legende
vom heil. Johann von Nepomuk» (ebd. 1855), worin er nachweist, daß der Kultus Nepomuks (s. d.) in Böhmen künstlich für den
des Huß untergeschoben worden
ist.