nach der
Bibel
[* 4]
Adams zweiter Sobn, Hirt, wurde von seinem ältern
Bruder Kain,
aus Neid über die günstigere
Aufnahme, die
A.s Opfer bei Jahwe fand, erschlagen.
Die Erzählung im 1.
BuchMoses (4, 1-16)
gehört den sog. jahwistischen
Berichten an und ist palästinischen Ursprungs.
Karl von, bayr. Staatsmann, geb. zu Wetzlar,
[* 5] besuchte
1806-9 die
Universität zu Gießen
[* 6] und die Rechtsschule seiner Vaterstadt und wurde 1818 Polizei- und Stadtkommissar zu
Bamberg,
[* 7] 1819 Regierungsrat
zu
München,
[* 8] 1827
Rat im Ministerium des Innern. Seine polit. Thätigkeit begann er als Regierungskommissar
bei dem Landtage von 1831, wo er für Preßfreiheit sprach. Als Mitglied der Regentschaft in
Griechenland
[* 9] (s. d.) geriet er in
Opposition zum
GrafenArmansperg und wurde 1834 zurückberufen.
Nach der Entlassung des Fürsten
Öttingen-Wallerstein 1837 wurde Abel zum Wirkl.
Staatsrat ernannt; außerdem erhielt er das
Ministerium des Innern zunächst provisorisch, im April 1838 endgültig. In der Zwischenzeit hatte er Fühlung mit den Ultramontanen
gewonnen und wurde bald deren Führer. Die Opposition gegen das absolute Regiment des Ministers (s.
Bayern)
[* 10] ermannte sich allmählich, besonders
da man trotz der
Abneigung des Königs gegen die
Jesuiten derenBerufung
fürchtete.
Als der König ihm das
Kultus- und Unterrichtsministerium entzog und er wegen der Lola
Montez (s. d.) mit den übrigen
Ministern entlassen wurde, war das Jesuitenregiment gestürzt. Abel wurde jetzt bayr.
Gesandter in
Turin,
[* 11] von wo er 1849 zurückkehrte. Die Ultramontanen wählten ihn im
Sommer 1848 in die
Zweite Kammer, wo man seine
Verwaltung heftig angriff; er gewann aber keinen Einfluß mehr, zog sich 1850 aus dem polit. Leben
zurück und lebte auf seinem Gute Stamsried. Am starb er zu
München. -
Vgl. Abel und
Wallerstein, Beiträge zur
neuesten Geschichte bayr. Zustände
¶
Karl Friedr., Virtuos auf der Gambe, Klavierspieler und Komponist, geb. 1725 zu Cöthen,
[* 13] Schüler von Joh. Sebastian
Bach, war 1748‒58 Mitglied der königl. Kapelle, ging 1759 nach London,
[* 14] wurde Direktor der Kapelle der Königin und
machte zahlreiche Konzertreisen. Er starb Abel war der größte, aber auch der letzte Virtuos auf der
Gambe (Viola da gamba), die nach seinem Tode außer Gebrauch kam.
Niels Henrik, norweg. Mathematiker, geb. im
Kirchspiel Findö im Stift Christiansand, begründete schon auf der Universität zu Christiania,
[* 15] die er 1821 bezog, durch einige
mathem. Abhandlungen seinen Ruf. Mit Unterstützung der Regierung hielt er sich hierauf 1825‒27 erst in Paris,
[* 16] dann in Berlin
[* 17] auf, wo er mit Crelle in nähere Verbindung trat und Mitarbeiter für dessen «Journal für
reine und angewandte Mathematik» wurde. A.sArbeiten gehörten vorzüglich den Gebieten der Algebra und der Funktionentheorie
an. Er zuerst bewies, daß im allgemeinen Gleichungen von höherm als dem vierten Grade nicht mit Hilfe von Wurzeln auflösbar
sind, und gab zugleich eine bestimmte Klasse auflösbarer Gleichungen aller Grade (AbelscheGleichungen).
Die Theorie der elliptischen Funktionen bildete er gleichzeitig mit Jakobi aus. Er entdeckte eine gemeinsame Eigenschaft
der Integrale aller algebraischen Gleichungen, das sog. Abelsche Theorem, und schuf so die Grundlage für eine Untersuchung
der Abelschen Funktionen, die von Riemann und Weierstraß fortgeführt ist. Nur kurze Zeit wirkte er als
Docent an der Universität und Ingenieurschule zu Kristiania,
[* 18] da er schon starb. Seine Arbeiten sind gesammelt in
«Œuvres complètes» (2 Bde.,
Kristiania 1839; 2. Aufl. 1881).
Otto, Geschichtschreiber, geb. zu Kloster-Reichenbach in Württemberg,
[* 19] studierte seit 1842 in Tübingen,
[* 20] Jena,
[* 21] Heidelberg,
[* 22] Bonn
[* 23] und Berlin, namentlich unter Dahlmann und Ranke histor. Wissenschaften. 1848 trat
in Tübingen mit Begeisterung für die Idee eines preuß. Kaisertums ein, wurde aber durch das Verhalten
Friedrich Wilhelms Ⅳ. bald enttäuscht. Nachdem er in Berlin für die «Monumenta Germaniae historica» eine Anzahl schwäb.
Geschichtsquellen aus der Staufenzeit zum Druck vorbereitet hatte, habilitierte er sich 1851 in Bonn als
Privatdocent der Geschichte, starb indes bereits zu Leonberg in Württemberg an einem Lungenleiden. der gewandte
Darstellung mit gründlicher Gelehrsamkeit vereinigte, hatte sich besonders die Bearbeitung der Geschichte des KaisersFriedrich
Ⅱ. zur Aufgabe gestellt, wovon jedoch nur die einleitende Monographie «König
Philipp der Hohenstaufe» (Berl. 1852) und das nach seinem Tode von Wegele herausgegebene Fragment «KaiserOtto Ⅳ. und König
Friedrich Ⅱ.» (ebd. 1856) erschienen sind. Ferner schrieb er: «Makedonien vor König Philipp» (Lpz. 1847),
«Die
deutschen Personennamen» (Berl. 1853) und «Die Legende
vom heil. Johann von Nepomuk» (ebd. 1855), worin er nachweist, daß der KultusNepomuks (s. d.) in Böhmen
[* 25] künstlich für den
des Huß untergeschoben worden
ist.