Titel
Abel
,
1) Sir Frederic Augustus, Chemiker, geb. 1827 zu London, [* 2] machte sich als Chemiker des englischen Kriegsdepartements um die Fabrikation der Schießbaumwolle sehr verdient, indem er das von dem Österreicher v. Lenk angegebene Verfahren wesentlich verbesserte. Auch lieferte er Studien über Wesen und Verlauf der Explosionen und brachte die Sprenggelatine in eine handlichere Form. 1883 war er englischer Regierungskommissar bei der elektrischen Ausstellung in Wien, [* 3] und bei seiner Heimkehr wurde er in den Ritterstand erhoben.
Seit langen
Jahren ist Abel
allgemeiner chemischer Ratgeber der
Regierung,
Beisitzer der Artilleriekommission, Mitglied des
Royal
Engineers Committee und seit 1889
Präsident des Committee on
Explosives. Er schrieb: »Gun-cotton« (1866);
»On recent investigations and applications of explosive agents« (1871);
»Researches on explosives« (1875);
»The modern history of gunpowder« (1877);
»Electricity as applied to explosive purposes« (1884).
Mit Bloxam schrieb er ein Handbuch der Chemie.
2)
Karl, Sprachforscher, geb. zu
Berlin,
[* 4] besuchte das
Gymnasium in
Frankfurt
[* 5] abel
O., studierte in
Berlin,
München
[* 6] und
Tübingen
[* 7]
Philologie und Geschichte, machte dann Studienreisen in
England, Rußland und
Amerika
[* 8] und lebt seitdem
als Schriftsteller und Privatgelehrter in
Deutschland,
[* 9] meist in
Berlin. Vorübergehend dozierte
er an der
Berliner
[* 10]
Humboldt-Akademie
über verschiedene
Disziplinen der Sprachwissenschaft und in
Oxford
[* 11] über indogermanische Bedeutungslehre
und war als philologischer Hilfsarbeiter im
Auswärtigen
Amt in
Berlin beschäftigt. Er schrieb außer kleinern
Aufsätzen: »Koptische
Untersuchungen« (Berl. 1878,2 Bde.);
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»Linguistic essays« (Lond. 1882);
»Sprachwissenschaftliche Abhandlungen« (Leipz. 1885, erweiterte Bearbeitung des vorigen Werkes);
»Slavic and Latin, Ilchester lectures« (Lond. 1883; daraus übersetzt: »Groß- und Kleinrussisch«, Leipz. 1880);
»Einleitung in ein ägyptisch-indogermanisch-semitisches Wurzelwörterbuch« (das. 1886);
»Über Wechselbeziehungen der ägyptischen, indoeuropäischen und semitischen Etymologie« (1. Teil, das. 1889);
»Ägyptisch-indoeuropäische Sprachverwandtschaft« (das. 1890);
außerdem einige völkerpsychologische und politische Schriften.
Auf Abels Theorie von dem »Gegensinn der Urworte« bezieht sich Potts Schrift »Allgemeine Sprachwissenschaft und Karl Abels ägyptische Sprachstudien« (Leipz. 1886).