ur-Rahmân,Emir von
Afghanistan,
[* 2] geb. um 1830, kämpfte unter seinem
Vater Afsal Chan und seinem Oheim Asim Chan
gegen den rechtmäßigen Emir
Schir Ali und eroberte 1866
Kabul, wo sein
Vater die Herrschaft übernahm.
Nach dessen
Tode (1867) und nach der Vertreibung Asim Chans durchSchir Ali floh von Jakub Chan bei Thinah geschlagen, zu den
Russen, die ihm Samarkand als Wohnsitz anwiesen und eine Pension von 25000 Rubel gewährten. Nachdem Jakub
durch die brit.-ind. Regierung des
Throns entsetzt worden war, wurdeAbd ur-Rahmân auf Veranlassung des Höchstkommandierenden
der in
Afghanistan stehenden brit.
Truppen zu
Kabul von den versammelten Fürsten der
Stämme des östl. und mittlern
Afghanistan zum Emir ausgerufen. In zahlreichen
Aufstanden versuchten verschiedene Afghanenstämme die etwas harte Regierung
A.s abzuschütteln, doch hat er es verstanden, alle
Teile seines
Landes vollständig zu unterwerfen. (S.
Afghanistan.)
ur-Rahmân,Sultan von Fes und
Marokko
[* 3] (1822-59), geb. folgte 1822 seinem Oheim Mulei-Suleiman. Der
Streit mit
Österreich
[* 4] 1828 endete nach dem
Bombardement von
el-Arisch damit, daß Abd ur-Rahmân auf den bisherigen
Tribut verzichtete.
Eine Verwicklung mit
Spanien,
[* 5] veranlaßt 1844 durch die Hinrichtung eines span.
Konsularagenten, wurde durch Vermittelung Englands
friedlich erledigt. Der durch diese Vorgänge entflammte
Fanatismus der marokk.
Bevölkerungen drängte Abd ur-Rahmân zur Unterstützung
Abd el-Kaders gegen die
Franzosen.
Nachdem er von diesen besiegt war, wurde der
Sultan von
Abd el-Kader selbst bedroht, der jedoch nach anfänglichen
Erfolgen 1847 wieder nach
Algerien flüchten mußte. Später geriet Abd ur-Rahmân wegen der Räubereien der Rifpiraten (s.
Rif) in Verwicklungen mit den europ. Mächten; außer den Engländern und
Franzosen machte im Aug. 1856 der preuß.
Admiral
Prinz
Adalbert den Versuch, die Piraten zu züchtigen. Abd ur-Rahmân starb im Aug. 1859; ihm folgte
Sidi Mohammed. (S.
Marokko.)
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