Abdullah
Chan, Sohn Iskander Chans, einer der bedeutendsten Herrscher Bucharas im 16. Jahrh., geb. 1533, gelangte in seinem 24. Lebensjahre in einer Zeit zur Regierung, wo sein Reich durch innere Wirren und Einfälle nordischer Nomaden in großem Elend geraten war. Er stellte nach innen und außen Ruhe und Ordnung wieder her, dehnte sein Gebiet bis über den Oxus aus, indem er die Länder von Balch und Badachschan wieder unterwarf. Die Schwäche des Schah Abbas von Persien benutzend, riß er auch Herat und Merw an sich, plünderte den berühmten Wallfahrtsort Meschhed und unterwarf zeitweilig Masenderan. A.s Politik war vorzugsweise auf die Niederhaltung der aufkeimenden Macht Persiens gerichtet, wozu er mit dem türk. Sultan Murad III. von Konstantinopel ein Bündnis einging. Abdullah starb 1597 als letzter Sproß des Hauses der Scheibaniden.