Abdruck
,
zunächst die Wiedergabe von erhaben oder vertieft gegossenen, geschnittenen, radierten u.a.
Bild-
oder Schriftformen durch mechan.
Mittel, insbesondere durch die
Presse.
[* 3]
Alle gewöhnlichen Abdruck
, die der Lettern bei der
Buchdruckerkunst,
der Holzstöcke mit Holzschnitten, der Kupferstichplatten, der
Steine mit
Lithographien,
Autographien u.s.w., finden in der
Weise statt, daß die Formen mit einer
Farbe überzogen und sodann auf den
Stoff, dem man sie mitteilen
will, durch Reiben oder
Pressen übertragen werden. Auch bei der gewöhnlichen Kreidezeichnung der
Lithographie findet dasselbe
Verfahren statt. Es sind dies die Abdruck
auf ebener
Fläche. Nicht allein von der
Schärfe der Lettern, der
Energie des
Stichels und
der Kreide
[* 4] u. s. w. hängt die Güte eines Abdruck
ab, sondern auch
von der Beschaffenheit des
Stoffs, auf den er übertragen wird, von der angewendeten
Farbe und der Geschicklichkeit des Druckers.
(Vgl. auch Kupferstechkunst und Naturselbstdruck.)
[* 5]
Abdruck
ist auch die Abformung eines körperlichen Gegenstandes durch Eindrücken in eine weiche, später erhärtende
Masse (sog. Mutterform). Solche Abdruck
sind in Relief; sie werden
z. B. in durchscheinendem Porzellan hergestellt, so daß bei Lichtwirkung die dünnen
Stellen der Reliefplatte hell, die dicken
dunkel erscheinen und damit eine Bildwirkung erzielt wird (s.
Lithophanien). Man nennt ferner Abdruck
die aus der Mutterform gegossenen,
dem ursprünglichen Körper gleichen
Abgüsse (s. d.) in
Thon,
Gips,
[* 6]
Wachs u. s. w.
In der Geologie
[* 7] versteht man unter Abdruck
die im Gestein erhaltenen äußern Formen von organischen
Körpern, z. B. von Pflanzenblättern oder von Muschelschalen. Die Abdruck
, zuweilen
fälschlicherweise Versteinerungen genannt, unterscheiden sich von diesen dadurch, daß bei letztern der Körper selbst oder
wenigstens seine Hartteile, in Mineralsubstanz umgewandelt, erhalten sind.