Abû
Nuwâs, arab. Dichter, geb. 762 n. Chr. in Abwaz, genoß in Basra den Unterricht der vorzüglichsten Meister. Als Jüngling zog er mit dem Dichter Wâliba nach Kufa, pflegte den für die hergebrachte Tendenz arab. Poesie fördernden Verkehr der Wüstenaraber, zog durch seine Poesien bald die Gunst des Hofes in Bagdad auf sich und genoß die Freigebigkeit der Chalifen Hârun und Amin. Er starb 815. Seine Wein- und Liebeslieder gehören zu den vorzüglichsten Leistungen der arab. Poesie. Man nennt ihn den «Heinrich Heine der Araber». Seine Lieder sind von arab. Gelehrten in einen Diwân vereinigt worden; in neuerer Zeit hat zuerst Ahlwardt (Abteil. 1, Greifsw. 1860) die sog. «Weinlieder» des Abû Nuwâs arabisch herausgegeben, nachdem schon früher Alfr. von Kremer (Wien 1855) den ganzen Diwân deutsch bearbeitet hatte. Die in Beirut (1301 der Hidschra) herausgegebene Sammlung ist nicht vollständig, sondern enthält nur einen Teil der Ruhmeslieder; eine lithogr. Ausgabe des ganzen Diwân erschien zu Kairo 1277 der Hidschra.