Aaskäfer
(Silphidae Leach), Käferfamilie aus der Gruppe der Pentameren, Käfer [* 2] von sehr verschiedener Größe und Körperform, mit meist elfgliederigen, allmählich sich verdickenden oder mit deutlich abgesetzter Keule versehenen Fühlern, den Hinterleib meist ganz bedeckenden, selten abgestutzten Flügeldecken, konischen, frei hervortretenden Hüften, meist fünfgliederigen Tarsen und sechs frei beweglichen Hinterleibsringen. Die ca. 300 Arten finden sich über den ganzen Erdkreis verbreitet, vorzugsweise in der gemäßigten Zone, einige augenlose in unterirdischen Höhlen.
Sie leben von
Aas oder legen in demselben wenigstens ihre
Eier
[* 3] ab; auch suchen sie verfaulende
Vegetabilien, besonders
Pilze,
[* 4] auf; einige greifen auch lebende
Insekten
[* 5] an. Die
Larven sind länglich oder oval, meist abgeflacht und
oberseits hornig, mit zwei gegliederten Anhängseln an der Hinterleibsspitze, viergliederigen
Fühlern und sechs oder zwei
Nebenaugen jederseits. Der Aaskäfer
(Silpha quadripunctata
Leach), 13
mm lang, mit vier schwarzen
Punkten auf den gelbbraunen Flügeldecken,
lebt auf
Eichen und
Buchen und vertilgt
Raupen.
Silpha atrata Leach, 11 mm lang, schwarz, mit punktierten und mit drei erhabenen Längslinien gezeichneten Flügeldecken, auf Äckern, Wegen, überwintert, legt seine Eier unter moderndes Laub oder in die Erde; die glänzend schwarze, unten weiße Larve frißt bei Mangel an tierischer Nahrung die jungen Runkelrübenpflanzen und richtet bisweilen großen Schaden an. Sie verpuppt sich tief in der Erde. Der Totengräber (Necrophorus vespillo L., s. Tafel »Käfer«),
17,5 mm lang, mit großem Kopf, runder, gelber Keule an den kurzen Fühlern, fast kreisrundem, goldgelb behaartem Thorax und abgestutzten, schwarzen Flügeldecken mit zwei orangefarbenen Binden, erscheint überall in Mehrzahl, wo ein Aas liegt, u. sucht dieses unter die Erde zu bringen, indem er die Erde unter demselben fortschafft. In das begrabene Aas legt das Weibchen seine Eier. Die Larve nährt sich wie der Käfer von verwesenden tierischen Substanzen und verpuppt sich unter der Erde.