*, Ivar Andreas, norweg. Dichter und Sprachforscher, geb. 1813 auf Söndmöre,
schrieb als Hauslehrer ein grundlegendes Werk über die norwegischen Pflanzennamen (»Söndmörsk-Flora«)
und widmete sich, seit 1850 im Genuß eines ihm vom Storthing bewilligten Stipendiums, ausschließlich dem Studium der norwegischen
Volkssprache. Aus den ältern Elementen in den verschiedenen norwegischen Dialekten suchte er eine nationale
Sprache zu schaffen, welche als Schriftsprache in Norwegen an die Stelle des Dänischen treten sollte.
Diese sogen. Landsmaal (»Landessprache«) wurde
der Mittelpunkt einer besondern Schule, der
»Maalsträvere«, die aber in ihrer Schreibweise wieder
auseinander gehen. Die aus diesen Bestrebungen hervorgegangenen Hauptwerke Aasens sind: »Det norske folkesprogs grammatik«
(1848; 2. Aufl. als »Norsk grammatik«,
1864),
»Ordbog over det norske folkesprog« (»Wörterbuch«, 1850; 2. Aufl. als »Norsk
ordbog med dansk forklaring«, 1873) und »Norske ordsprog« (»Norwegisches Sprichwörter-Lexikon«, 2. Aufl. 1881). Auch veröffentlichte
er das Schauspiel »Ervingen« (4. Aufl. 1887) und
eine Gedichtsammlung: »Symra« (3. Aufl. 1875).
Er lebt in Christiania.
(spr. ohs-), Ivar Andreas, norweg. Sprachforscher, geb. 5. Aug. 1813 zu Örsten in der
Vogtei Söndmöre als Sohn einfacher Landleute, wirkte seit 1831 als Wanderschul-, seit 1835 als Hauslehrer in Örsten. Er
wandte sich der Botanik zu und arbeitete ein Verzeichnis der Flora der
mehr
12 Umgegend aus. Die Notwendigkeit, jeder Pflanze die norweg. Benennung beizulegen, führte ihn auf ein sorgfältigeres Studium
der Mundart von Söndmöre; bald wurden ihm sprachliche Forschungen die Hauptsache. Auf eine Abhandlung über die Mundart
seiner Heimat hin wandte die Norwegische Gesellschaft der Wissenschaften in Throndhjem Aasen 1842 ihre Unterstützung zu.
Er bereiste fast ganz Norwegen, durchforschte die Dialekte und ließ sich 1847 in Kristiania nieder, wo er noch lebt. Aasen zeigt
überall das Bestreben, die norweg. Sprache vom Banne der dänischen zu befreien und mit Hilfe der Dialekte und des Altnordischen
eine neunorweg.
Schriftsprache (Landsmaal) ins Leben zu rufen. Dadurch ist er der Urheber einer patriotischen Bewegung,
des sog. Maalstræv, geworden. Er veröffentlichte: «Det norske Folkesprogs Grammatik» (Krist. 1848; umgearbeitet u.d.T. «Norsk
Grammatik», 1864),
«Ordbog over det norske Folkesprog» (ebd. 1850; umgearbeitet u.d.T. «Norsk
Ordbog med dansk Forklaring», 2. Aufl. 1873),
Werke, die auch im Auslande große Anerkennung fanden. Aasen verfaßte
noch: «Pröver af Landsmaalet i Norge» (Krist. 1853),
«Norske Ordsprog» (ebd. 1856; 2. Aufl. 1881;
Sprichwörterlexikon). Auch als Dichter in der Volkssprache hat er Vorzügliches geleistet: «Ervingen»,
Schauspiel (4. Aufl. 1887) und «Symra», Gedichte
(3. Aufl. 1875).