Aaltierchen
(Anguillulidae),
Familie der
Nematoden oder
Fadenwürmer, nur zum geringsten Teil parasitisch (an oder in
Pflanzen), meist hingegen frei; manche leben nach langer Austrocknung bei Befeuchtung wieder auf. Das
Essigälchen oder
Kleisterälchen
( Anguillula aceti, Aaltierchen
glutinis Ehrenb.), 1-2
mm lang, lebt in verdorbenem
Kleister und der auf trübem
Essig sich bildenden
Haut.
[* 2] Das
Weizenälchen (Tylenchus scandens
Schn., s. Tafel
»Würmer«),
[* 3]
in Weizenkörnern, verursacht das sogen. Gichtig- oder Radigwerden des Weizens. In Einem Korn finden sich 8-10 geschlechtslose Weizenälchen. Kommt ein solches mit der Aussaat in den feuchten Boden, so verbreiten sich die Tierchen darin, kriechen an den Weizenpflänzchen hinauf und dringen in die noch in ihrer ersten Entwickelung begriffene Ähre. In dem jungen Korn werden sie schnell geschlechtsreif; die Weibchen legen nach der Begattung Eier [* 4] und sterben mit den Männchen ab, zur Zeit der Reife des Korns aber entwickelt sich die junge Brut.
Der Genuß radigen Weizens ist weder für Menschen noch für Tiere gesundheitsschädlich. Um die Saat vor Weizenälchen zu schützen, muß man radige Körner vor der Aussaat entfernen und durch Verbrennen od. dgl. unschädlich machen. Das Stockälchen (T. devastatrix Kühn) lebt in Roggen, Hafer, [* 5] Buchweizen und der Weberkarde und richtet auf leichten Bodenarten empfindlichen Schaden an. Namentlich macht es die Kardenköpfe kernfaul. Das Luzerneälchen (T. Havensteini Kühn) bewohnt Wurzeln und Triebe der Luzerne und des Rotklees und bewirkt die Verkümmerung der Zweige.