In den russischen
Ostseeprovinzen heißen so zwei
Flüsse, welche sich beide in den
Meerbusen von
Riga
[* 12] ergießen: die KurländischeAa, aus
der Vereinigung der
Memel
[* 13] und Muhs (bei
Bauske) entstanden, welche, nach ihrem
Eintritt ins Livländische Bolderaa genannt,
westlich von
Dünamünde ins
Meer fällt, von
Mitau
[* 14] ab schiffbar ist, doch nur von
ca. 50
Booten und 80
Flößen befahren wird,
und die kleinere LivländischeAa, welche nordöstlich von der
Düna mündet.
Engelberger (Kt. Unterwalden, Nidwalden)
südl. Zufluss des Vierwaldstättersees von 36 km Länge, dessen
Gebiet 260 km2 misst. Die Aa entspringt am Surenenpass, 2200 m, fliesst durch die Alp gleichen Namens, dann durch das Hochthal
von Engelberg, 1000 m, welches ihr Sammelgebiet bildet, sie verlässt es durch Schluchten von 2 km Länge. Am Ausgang dieser
Schluchten, 600 m, wendet sich die Aa von S. nach N. und ihr Thal verbreitert sich bis zu der kleinen Ebene
von Stans, wo sie eine scharfe Biegung nach N.-O. macht und dann dem Vierwaldstättersee zueilt, hier bildet sie ein ziemlich
bedeutendes Delta. Ihre unbedeutenden Zuflüsse rechts sind: der Bärenbach, der Seklisbach und der Buoholzbach.
Der untere Lauf der Aa ist auf mehr als 8 km Länge kanalisiert worden; fünf Hauptbrücken führen darüber.
Ihr hydrographisches Gebiet erstreckt sich
im S. in den Kt. Luzern
und misst 290 km2 wovon 170 km2 auf die Aa und 120 km2 auf die Bünz, ihren einzigen bedeutenden Nebenfluss,
fallen.
Wenn man die Wag (4 km), welche den Hallwiler- (8 km) und den Baldeggersee (4,5 km) verbindet, als
Mittellauf der Aa betrachtet u. die Ron (11,5 km), den Zufluss des Baldeggersees, als ihren Oberlauf, so beträgt ihre ganze
Länge 42 km. Der Baldeggersee, 466 m, und der Hallwilersee, 452 m, bilden zwei aufeinander folgende Becken,
welche durch die Endmoränen von Ermensee und Seon gestaut werden.
Die Aa bewässert das Thal von Lenzburg
und mündet bei Wildegg in
die Aare, wo sie die Bünz, 353 m, aufnimmt. 14 Brücken, worunter vier Eisenbahnbrücken, führen über ihren unteren Lauf,
dessen Wasser 12 industrielle Etablissements treiben.
Rigi- (Kt. Schwyz),
Bergwasser von 10 km, entspringt am Rigi-Staffel, 1600 m, fliesst von O. nach W. unter
dem Namen Sagenbach-Aa, dann Rigiaa. Im O. durch den Bergsturz von Goldau, 515 m, zurückgeworfen, ergiesst sie sich bei Arth
in den Zugersee. 6 Brücken, von denen 2 Eisenbahnbrücken.
Bergbach von 28 km Länge (Lauibach, 6 km, Lungernsee 2 km,
Mittellauf 5 km, Sarnersee 6 km, Unterlauf 9 km).
Ihr Gebiet misst 400 km2.
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Der wilde Lauibach, dessen Quelle am Fusse des Arnifirstes ist, und der sich in den Lungernsee ergiesst, bildet den Oberlauf
der Aa.
Der Lungernsee, 659 m, ergiesst sich durch einen unterirdischen Kanal von 450 m Länge, 1836 erbaut, ins Aawasser,
Mittellauf der Aa und Zufluss des Sarnersees, 473 m. Oberhalb dieses Sees ist die Aa auf 8 km Länge kanalisiert;
dann durchfliesst sie die Sümpfe von Alpnach und mündet in den Alpnachersee, 437 m, von dem sie schon mindestens 18 ha. mit
ihrem Geschiebe ausgefüllt hat.
vonUster
(Kt. Zürich,
Bez. Hinwil u. Uster),
Oberlauf der Glatt; Fluss von 11 km, Ausfluss des Pfäffikersees, 541 m, fliesst nach S.-O. durch
die Sümpfe von Robenhausen, dann nach W. und mündet, durch den bedeutenden FleckenUster
fliessend, in den
Greifensee, 439 m; 16 Brücken, wovon 3 Eisenbahnbrücken, 14 Fabriken. Da der Abfluss des Pfäffikersees in den Greifensee
durch eine Schleuse reguliert wird, bildet der Fluss eine ständige Triebkraft von 100 m Gefäll.
die Aa fliesst von S. nach N. durch Hinterwäggithal, 850 m und
Vorderwäggithal, 740 m. Sie nimmt auf: links die gefährlichen Wildwasser Schlierenbach und Kratzerlibach;
rechts
den Trebsenbach, aus dem gleichnamigen Thal.
Nachher zwängt sich die Aa durch zwei enge Schluchten von 2 km Länge, und tritt
bei Siebnen in die Ebene der March
hinaus, von der sie 15 ha. mit ihrem Geschiebe überdeckt hat.
Von Siebnen an ist die Aa in ihrem
Laufe auf 5 km kanalisiert bis zum Zürichsee, wo sie ein deutlich hervortretendes Delta bildet. In der
March
zählt die Aa 3 Brücken, im Wäggithal 6;
Hier biegt die Aa scharf
nach NO. ab und mündet nach 36 km langem Lauf bei Buochs in den Vierwaldstättersee (436,9 m), in den sie
ein beträchtliches Delta hinausgebaut hat.
Sie nimmt nur unbedeutende Nebenadern auf, von denen wir den Bärenbach, Seklisbach
und Buoholzbach (alle drei von rechts) nennen.
Der Unterlauf der Aa ist auf eine Länge von mehr als 8 km kanalisiert.
531 m. Gemeindeabteilung mit 18 zerstreuten Häusern am linken Ufer der Engelberger
Aa, die sie von den Gemeindeabteilungen Wolfenschiessen und Dörfli trennt.
Sie reicht im S. bis an den Titlis und umfasst eine
Reihe schöner Besitzungen, wie auch prächtiger Alpen.
Das «Höchhaus» in der Nähe des Aawassers, 1 km
sw. von Wolfenschiessen ist ein sehenswertes Unterwaldner-Haus, das 1586 vom Landammann und Ritter Melchior Lussi erbaut wurde.
ebenso wie Aach, Ach (s. d. und vgl. Aue), aus dem althochdeutschen Worte aha,d. i. Wasser (vgl. lat. aqua),
entstanden, Name verschiedener Flüsse und Bäche in german. oder ursprünglich german. Gebieten. Die
Form Aa herrscht in der Schweiz, im nördl. Frankreich, in den Niederlanden, besonders in deren nördl. Provinzen,
in Westfalen
und dem Osnabrückischen sowie in den Ostseeprovinzen vor. Auch in Jütland und Schleswig
[* 17] (zum Teil) lautet die Form (dän.)
Aa (spr. oh) und findet sich in den Namen vieler Gewässer (z. B. Skiv-Aa, Stor-Aa); dasselbe gilt von
Schweden,
[* 18] wo das Wort Å (spr. oh) geschrieben wird. – Die wichtigsten Gewässer des Namens sind:
1) Die Aa im nördl. Frankreich, entspringt im Depart. Pas-de-Calais, ist von St. Omer an kanalisiert, auf 29 km schiffbar
und mündet nach 82 km langem Laufe unterhalb Gravelines in die Nordsee.
2) Die Aa in der niederländ. Provinz Groningen, entsteht im Bourtanger Moor (s. d.), mündet schiffbar nach 60 km langem Laufe
auf der niederländ.-preuß. Grenze in den Dollart.
3) Die Aa in der niederländ. Provinz Nordbrabant, die bei Gemert schiffbar wird und sich bei Herzogenbusch
nach 67 km langem Laufe mit der Dommel vereinigt.
9) Die Sarner Aa, die das Hauptthal des Kantons Unterwalden ob dem Wald bildet, durch den Sarner See geht, die Melcha aufnimmt
und in den Vierwaldstätter See mündet. Diesem See fließt 10) bei Buochs noch eine andere Aa zu, die den Kanton Unterwalden
nid dem Wald bewässert.
11) Die Kurländische Aa, entsteht durch Vereinigung der Musse und Memel, ist 112 km lang, mündet in zwei Armen, mit dem einen
unmittelbar in den Golf von Riga, mit dem andern (Bolder-Aa) in die Düna, und ist von Mitau ab schiffbar.
12) Die Aa in Livland,
[* 21] auch Treidern-Aa genannt, durchfließt ein tiefes, fruchtbares Thal
[* 22] und mündet nach 320 km
langem Laufe bei Zarnikau, östlich von Riga.