Aërogāmen
(grch.), neuerer Name der Blütenpflanzen (Phanerogamen), weil bei ihnen die durch den Blütenstaub erfolgende, zur Befruchtung [* 2] notwendige Bestäubung (s. d.) der Narbe in der Luft erfolgt.
Aërogamen
40 Wörter, 302 Zeichen
(grch.), neuerer Name der Blütenpflanzen (Phanerogamen), weil bei ihnen die durch den Blütenstaub erfolgende, zur Befruchtung [* 2] notwendige Bestäubung (s. d.) der Narbe in der Luft erfolgt.
(Phanerogamae, griech., »Sichtbar-ehige«; Blütenpflanzen), alle mit eigentlichen Blüten versehenen Gewächse, im Gegensatz zu den Kryptogamen, welche keine Blüten besitzen; treffender alle diejenigen Pflanzen, welche Samen [* 4] und in denselben eine neue, noch unentwickelte Pflanze (Embryo) erzeugen, wodurch sie sich von den Kryptogamen unterscheiden, deren Fortpflanzungsorgane (Sporen) keinen Embryo enthalten. Die Samen, welche die Anlage der künftigen Pflanze meist schon in allen wesentlichen Organen, als Wurzel, [* 5] Stengel [* 6] und Blatt, [* 7] vorgebildet aufweisen, sind ein Erzeugnis der Blüten, der Embryo ein Produkt der in den Blüten vorhandenen Geschlechtszellen.
Bei den vollkommensten Kryptogamen, die den Phanerogamen am nächsten stehen, wird die geschichtliche Generation erst nach der Keimung der Sporen, also noch nicht an der mütterlichen Pflanze, erreicht; wir sehen die Makro- und Mikrosporen bei ihrer Keimung die geschlechtlichen Zellen entwickeln, deren Produkt der Embryo ist. Bei den Phanerogamen ist die Geschlechtsgeneration schon auf die mütterliche Pflanze zurückverlegt, indem die (männlichen) Mikrosporen hier als Pollenzellen der Staubgefäße [* 8] in den Blüten, die (weiblichen) Makrosporen als Embryosäcke in den Samenknospen auftreten und auch die Ausbildung des Geschlechtsproduktes (Embryos) noch in die Lebenssphäre der mütterlichen Pflanze hereingenommen ist (vgl. Geschlechterorgane und Fortpflanzung der Pflanzen). Da die Bildung der männlichen Zellen bei den Phanerogamen überall an gewisse eigentümlich metamorphosierte Blattorgane (Staubgefäße) geknüpft ist und die weiblichen Zellen ebenso allgemein in den Samenknospen entstehen, die metamorphosiert Haarbildungen (Emergenzen) nach Strasburger, umgewandelt Blätter oder Blattfiedern nach andern Botanikern darstellen, so ist durch das eben angedeutete Verhältnis auch die allgemeine Existenz der Blüten, deren wesentliche Teile eben Staubgefäße und Samenknospen sind, gegeben.
Die Phanerogamen sind die vollkommensten und in den Schöpfungsperioden erst nach den Kryptogamen aufgetretenen Pflanzen. Sie sind überdies vor diesen durch die vollkommene und meist reichgegliederte Metamorphose der Stengel- und Blattorgane ausgezeichnet, die in der Existenz von Nieder-, Laub- und Hochblättern, welche ebenfalls den Kryptogamen fehlen, und weiterhin in den Blüten ihren Ausdruck findet. Die Phanerogamen zerfallen zunächst in die Gymnospermen und Angiospermen (s. d.). Im Linnéschen Pflanzensystem bezeichnet Phanerogamia die ganze, 23 Klassen enthaltende erste Abteilung, welche von den Phanerogamen gebildet wird (s. Pflanzensystem).