Zrinyi
(spr. srihnji, Zrini),
Niklas,
Graf von, Feldherr
Kaiser Ferdinands I., geb. 1508, stammte aus dem alten Geschlecht
der
Grafen von Brebir. Den
Namen Zrinyi
hatte seine Familie 1347 von dem Schlosse Zrin in Kroatien angenommen.
Schon als 21jähriger
Jüngling wurde Zrinyi
bei der
Belagerung
Wiens durch
Karl V. ausgezeichnet. In der Folge that er sich in den
Feldzügen gegen
Johann
Zápolya und den
Sultan
Suleiman hervor und verteidigte als
Ban seit 1542 Kroatien wider die
Osmanen und
schlug sie 1562 bei
Szigeth.
Ebendaselbst fand Zrinyi
1566 seinen
Tod, als er die Stadt gegen die
Osmanen unter
Suleiman an der
Spitze einer kaum 3000 Mann starken
Garnison mit beispiellosem Heldenmut verteidigte. Am 5. Sept. gelang es den
Türken, das äußere Schloß in
Brand zu stecken.
Zrinyi
flüchtete mit den Seinigen in die innere
Burg.
Schon brannte auch diese, als Zrinyi
7. Sept. sich mit seinen
bis auf 600 zusammengeschmolzenen Streitern unter die Feinde stürzte. Er selbst fiel. Ein
Teil der Seinigen wurde wieder
in das brennende Schloß zurückgedrängt, das mit den Pulverkammern in die Luft flog und zahlreiche
Türken unter seinen
Trümmern begrub.
Die
Katastrophe wurde mehrfach, unter andern von
Theodor
Körner, dramatisch bearbeitet. –Vgl. Salamon,
Az elsö Zrinyek (Die
ersten Zrinyi
,
Pest 1865). Sein Urenkel,
Niklas Zrinyi
, geb. 1616, wurde 1647 zum
Banus von Kroatien ernannt, kämpfte glücklich gegen
die
Türken und starb 1664. Er war auch Dichter und veröffentlichte seine Werke u. d. T.
«Adriai tengernek Sirenája» («Die
Sirene
[* 2] des
Adriatischen
Meers»,
Wien
[* 3] 1651). Darunter befindet sich auch das Epos «Szigeti veszedelem»
(«Der
Sturz
Szigeths»),
in dem er die Heldenthat seines Ahnen in 15 Gesängen feiert, das älteste ungar. Epos, das neuerdings von Fr. Toldy (1852) und K. Abasi herausgegeben und von G. Stier teilweise übersetzt wurde. Z.s prosaische Schriften erschienen in Pest (2 Bde., 1817). –
Vgl. Széchy, Grof Zrinyi
Miklós a költö (Bd. 1,
Budapest
[* 4] 1896).
Dessen
Bruder,
Peter Zrinyi
,
Heerführer und
Ban von Kroatien, verwickelte sich nach dem Frieden von
Vasvár (1664) in die Wesselényische
Verschwörung, weshalb er mit
Nádasdy und Frangipani enthauptet wurde. Mit seinem
Sohne Balthasar
erlosch das Geschlecht 1703. Seine Tochter Helena vermählte sich mit
Franz I.
Rákóczy und wurde die
Mutter
Franz' II.
Rákóczy
(s. d.). Als
Witwe heiratete sie den
Grafen
Tököly (s. d.).