Zmaj
-Jovanović,
serb. Dichter, s. Jovanović.
Zmaj-
Jovanovic
5 Wörter, 47 Zeichen
Zmaj-Jovanović,
serb. Dichter, s. Jovanović.
(spr. -witsch), 1) Stephan, Freiherr von, österreich. General, geb. zu Pazariste im Ottokaner Bezirk der frühern Militärgrenze, südslawischer Abkunft, trat 1845 als Kadett in die Armee, machte 1848-49 die Feldzüge in Italien [* 3] mit und wurde nach deren Beendigung zum Generalstab versetzt. Bereits 1852 zum Hauptmann befördert, wurde er, kaum 25 Jahre alt, in einer militärisch-diplomatischen Mission nach Cattaro und später in das Hauptquartier Omer Paschas gesandt.
Als Adjutant im Stab [* 4] des Generals Rodich in Süddalmatien und als Generalkonsul in Bosnien [* 5] 1861-65 hatte er Gelegenheit, sich eine ganz genaue Kenntnis der geographischen, ethnographischen und politisch-sozialen Verhältnisse jener Länder anzueignen. 1865 als Oberst in die Armee zurückgetreten, zeichnete er sich 1866 im Kriege gegen Italien aus und befehligte 1869 beim Aufstand in der Bocche di Cattaro, in dem er verwundet wurde, eine Brigade. Er blieb darauf im südlichen Dalmatien stationiert, ward 1875 in den Freiherrenstand erhoben, 1876 zum Feldmarschallleutnant befördert und 1877 zum Kommandeur der 18. Division in Spalato ernannt. Während des Feldzugs zur Okkupation Bosniens und der Herzegowina ward er mit der Besetzung der letztern beauftragt und führte dieselbe fast ohne Verluste in wenigen Tagen aus. Er behielt nun den Oberbefehl in der Herzegowina, und ihm ward 1882 die Unterdrückung des Aufstandes in der Krivoscie aufgetragen, worauf er zum Landeskommandierenden und Statthalter in Dalmatien ernannt wurde. Er starb
2) Wladimir, serb. Staatsmann und Schriftsteller, geb. zu Schabatz, studierte in Wien [* 6] und Berlin, [* 7] ward 1856 Professor der Nationalökonomie an der landwirtschaftlichen Akademie in Topschider, nahm 1858 hervorragenden Anteil an der Vertreibung des Fürsten Alexander, ward von Milosch zum Sekretär [* 8] im Finanzministerium und zum Redakteur des Amtsblattes ernannt, aber seiner radikalen Tendenzen wegen bald entlassen und lebte nun in Belgien, [* 9] England, Italien und in der Schweiz, [* 10] wo er zu Genf [* 11] 1864-66 die serbisch-französische Zeitung »Sloboda - La Liberté« herausgab. Nachdem er darauf kurze Zeit Professor an der Belgrader Hochschule gewesen, schloß er sich der Omladina an und ward Mitredakteur des »Zastava«. Der Teilname ^[richtig: Teilnahme] an der Ermordung des Fürsten Michael angeklagt, aber freigesprochen, begab er sich wieder ins Ausland und kehrte erst 1872 wieder nach Serbien [* 12] zurück, wo er nun in den Staatsdienst trat und Mitglied der Skuptschina wurde. Beim Ausbruch des ¶
serbisch-türkischen Kriegs zum Finanzminister ernannt, brachte er die zur Kriegführung nötige Anleihe zu stande und führte die Prägung serbischer Goldmünzen nach französischem Münzsystem ein. Nachdem er Ende 1879 seine Entlassung genommen, wurde er Präsident des Rechnungshofs, dann im Juni 1880 wieder Finanzminister, trat aber noch im Oktober d. J. mit dem Kabinett Ristič zurück. Außer nationalökonomischen und politischen Schriften in serbischer Sprache [* 14] (darunter Übersetzungen von Werken St. Mills und Roschers) schrieb J.: »Les Serbes et la mission de la Serbie dans l'Europe d'Orient« (Par. 1870);
»The emancipation and unity of the Serbian nation« (Genf 1873) u. a.