Zinnober
[* 2]
(Cinnabarit,
Merkurblende),
Mineral aus der
Ordnung der einfachen Sulfuride, findet sich in rhomboedrischen
Kristallen,
gewöhnlich derb, eingesprengt, angeflogen, in körnigen, dichten und erdigen
Aggregaten, ist kochenillerot,
in Bleigrau und Scharlachrot verlaufend, selten durchscheinend, gewöhnlich undurchsichtig, diamantglänzend,
Härte 2-2,5,
spez. Gew. 8-8,2, besteht aus
Schwefelquecksilber HgS mit 86,2 Proz.
Quecksilber. Als
Quecksilberlebererz werden
Gemenge von
wenig Zinnober
mit
Erde,
Kohle und einem
Kohlenwasserstoff (Idrialin), als
Korallenerz solche von Zinnober
mit
Apatit
[* 3] bezeichnet.
Schiefer und
Sandsteine, welche mit Zinnober
imprägniert sind, heißen
Ziegelerze (vgl.
Rotkupfererz). Zinnober
kommt auf
Gängen und
Lagern,
besonders in
Schichten der
Steinkohlenformation, vor. Von den deutschen Vorkommnissen (untern andern
Wolfsberg und Moschellandsberg
in
Rheinbayern,
Siegen,
[* 4]
Olpe in
Westfalen,
[* 5]
Hartenstein in
Sachsen)
[* 6] ist keins mehr abbauwürdig; Zinnober
findet sich
ferner bei Horzowitz in
Böhmen,
[* 7]
Rosenau und Szlana in
Ungarn,
[* 8] Ripa und Levigliani in
Toscana, Vallalta in den
Venezianischen
Alpen;
[* 9] die wichtigsten Vorkommen in
Europa
[* 10] sind die von
Idria in
Krain
[* 11] und
Almaden in
Spanien,
[* 12] werden aber von Neualmaden bei
San José
in
Kalifornien weitaus übertroffen. Zinnober
ist das wichtigste Quecksilbererz.
Als Farbmaterial benutzt man nur künstlich dargestellten Zinnober
(s.
Quecksilbersulfid), von welchem der auf nassem Wege gewonnene,
helle, aber sehr feine und feurige speziell
Vermillon heißt (mit diesem
Namen bezeichnet man aber auch alle feinern hellern
Sorten). Am schönsten ist der chinesische Zinnober
, von welchem man nicht sicher weiß, ob
er
Kunst- oder Naturprodukt ist. Zinnober
ist die schönste und dauerhafteste hochrote
Malerfarbe und wurde schon von den Alten vielfach
verwendet. - Über österreichischen oder
Chromzinnober (Zinnober
imitation) s.
Chromsäuresalze, S. 107.
Grüner Zinnober
oder Zinnobergrün
,
s.
Chromgrün.