Zingarelli
,
Niccolò, Komponist, geb. zu Neapel, [* 2] erhielt seine Ausbildung am dortigen Konservatorium der Kirche Madonna di Loreto unter Leitung Fenarolis sowie später des Abbate Speranza, eines Schülers von Durante (s. d.). 1779 debütierte er am Theater [* 3] San Carlo mit der Oper »Montezuma«, welcher in den nächsten Jahren eine große Zahl unter steigendem Beifall aufgeführter Opern folgten. 1792 wurde er zum Domkapellmeister in Mailand [* 4] ernannt, welche Stellung er 1804 mit der eines päpstlichen Kapellmeisters zu Rom [* 5] vertauschte.
Hier zog ihm seine Anhänglichkeit an den
Papst die
Ungnade
Napoleons I. zu, was ihn veranlaßte, 1812 in seine
Vaterstadt zurückzukehren, wo er als
Direktor der königlichen Musikschule
San Sebastiano und nach
Paisiellos
Tod auch als
Kapellmeister
der
Domkirche bis zu seinem erfolgten
Tod eine überaus fruchtbare
Komponisten- und Lehrthätigkeit entfaltete. Zingarelli
ist
einer der letzten würdigen Sprößlinge der zu Anfang des 18. Jahrh. von
A.
Scarlatti (s. d.) gestifteten neapolitanischen
Schule. Seine
Opern, darunter besonders »Romeo e Giulietta«, erregten bis
zum Auftreten
Rossinis das
Entzücken von ganz
Europa,
[* 6] und seine besonders während der letzten Lebensjahre entstandenen Kirchenkompositionen
stehen an Gediegenheit unter denjenigen seiner Zeitgenossen obenan. Zu seinen hervorragendsten
Schülern gehören:
Bellini,
Donizetti,
Mercadante.