Zersetzung durch Kontakt
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Zersetzung
(griech. Katalysis), Auflösung; katalytische Kraft,
[* 3] nach Berzelius die Kraft, welche thätig
ist, wenn Körper durch
ihre bloße Gegenwart und nicht durch ihre Verwandtschaftskraft andre Körper zu Zersetzungen oder Verbindungen
veranlassen, ohne selbst an diesen Prozessen teilzunehmen. Nach Mitscherlich soll die Oberfläche mancher Stoffe die Eigenschaft
besitzen, das Entstehen und Zerfallen von Verbindungen zu veranlassen, ohne daß dieser Stoff selbst in
die Verbindung eintritt.
Nach Berzelius ist es die katalytische Kraft, vermöge welcher z. B. Schwefelsäure
[* 4] die Stärke
[* 5] in Zucker
[* 6] verwandelt, ohne selbst
verändert zu werden, oder Mangansuperoxyd die Entwickelung von Sauerstoff aus chlorsaurem Kali bei einer Temperatur bewirkt,
bei welcher das reine Salz
[* 7] sich noch nicht zersetzt. Nach Mitscherlich ist Schwefelsäure hier Kontakt
substanz,
und der Prozeß selbst heißt bei Berzelius Katalyse, bei Mitscherlich Zersetzung durch Kontakt. Man bezeichnet auch heute noch manche
Prozesse, bei denen thatsächlich der eine der wirkenden Stoffe zuletzt unverändert sich wiederfindet, bisweilen mit obigem
Namen, ohne dabei außer Augen zu lassen, daß der Vorgang selbst noch erklärt werden muß.