Zeitball
,
schwarzer
Ballon
[* 2] aus Korbgeflecht von etwa 1-2 m
Durchmesser, der, an einer weit sichtbaren
Stelle aufgezogen,
zu einer bestimmten, der geographischen
Länge des
Ortes entsprechenden Zeit infolge elektromagnetischer, durch eine Normaluhr
automatisch besorgter
Auslösung eines Sperrhakens an einem
Mast herabgleitet. Der
Apparat steht immer mit einer
Sternwarte,
[* 3] gewöhnlich auf elektrischem
Weg, in
Verbindung und dient den Seeleuten zur
Korrektur ihrer
Chronometer. Der erste Zeitball
wurde 1833 auf
der
Greenwicher
Sternwarte angewandt, und seitdem hat sich diese Einrichtung in
England über alle bedeutenden Seeplätze verbreitet.
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In Deutschland
[* 5] trat der erste Zeitball
1875 zu Kuxhaven ins Leben, und einige weitere sind seitdem gefolgt. Der deutsche Ball besteht
aus einem mit geöltem Segeltuch überzogenen eisernen Gerippe von 1,5 m Durchmesser und gleitet an drei Stangen herab, die durch
ihn hindurchgehen. Die Auslösung erfolgt auch hier auf elektrischem Weg, aber durch Vermittelung eines
Telegraphenbeamten in Kuxhaven, welcher genau um 12 Uhr
[* 6] mittags Greenwicher Zeit den Auslösungsstrom mit Hilfe einer einfachen
Morse-Taste durch eine kurze oberirdische Leitung zum Zeitball
apparat sendet.
Als Norm für die Auslösung dient eine astronomische Pendeluhr in Kuxhaven, deren Gang [* 7] in Zwischenräumen von 2-3 Tagen durch die Sternwarte zu Hamburg [* 8] mittels elektrischer Signale kontrolliert wird. An den deutschen Küsten befinden sich Zeitbälle in Wilhelmshaven [* 9] (mittlerer Mittag zu Wilhelmshaven und mittl. M. zu Greenwich), Bremerhaven (mittl. M. zu Bremerhaven und mittl. M. zu Greenwich), Kuxhaven (mittl. M. zu Kuxhaven und mittl. M. zu Greenwich), Hamburg (mittl. M. zu Greenwich), Kiel [* 10] (mittl. M. zu Kiel und mittl. M. zu Greenwich), Swinemünde (mittl. M. zu Kiel und mittl. M. zu Greenwich), Neufahrwasser (mittl. M. zu Neufahrwasser und mittl. M. zu Greenwich).