Yoruba
,
s. Joruba.
Yoruba
7 Wörter, 50 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Yoruba,
s. Joruba.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Yoruba,
Negerreich, s. Joruba. ^[= (Yoruba), in der Haussasprache und auf ältern europ. Karten Yarriba genannt, war ein ansehnliches ...]
(Yoruba, Jarriba), Negerreich in Oberguinea, [* 3] begrenzt im N. und O. von Nupe, im S. von Benin und der britischen Kolonie Lagos, im W. von Dahomé, 48,180 qkm (875 QM.) groß mit ca. 3 Mill. Einw. Es ist eine schöne, parkähnliche Landschaft, im N. von Ausläufern des Konggebirges durchzogen, von welchem die Flüsse [* 4] Ogun mit Ojun und Ossun zur Lagos- und Yebulagune abfließen. Von den vielen Reisenden, welche das Land besucht haben, ist Clapperton 1825 der erste gewesen; er fand ein unabhängiges Reich vor, das aber später von den Fulbe zerstört wurde.
Von diesen fand es Rohlfs 1867 abhängig; der jedesmalige Herrscher, welcher in der Hauptstadt Ojo residiert, wird von den Vornehmen gewählt, er ist unverletzlich und absolut. Ihm zunächst im Rang steht der Bafin oder Obereunuch, dann der älteste Sohn des Königs. Unter den Hofchargen ist die merkwürdigste die des sehr einflußreichen Olokunosin, der an demselben Tag wie der König sterben muß. Die Eingebornen, ein Negerstamm mit eigner Sprache, [* 5] zeichnen sich durch guten Körperbau, hellere Hautfarbe, weniger wulstige Lippen aus.
Sie sind wohlgekleidet, bauen viereckige Hütten, [* 6] treiben Ackerbau, Industrie in Lederwaren, Handel und Viehzucht. [* 7] Bemerkenswert bleibt, daß sie unter allen Negern es allein zur Käsebereitung gebracht haben. Sie sind meist noch Fetischanbeter; doch dringt von N. unter ihnen der Islam vor, während im S. christliche Missionäre unter ihnen für die Ausbreitung des Evangeliums wirken. Ihre Sprache, dargestellt von Crowther (1852) und Bowen (Washingt. 1858), ist nach Fr. Müller nur mit den benachbarten Negersprachen verwandt, nach Lepsius schließt sie sich durch den Gebrauch von Nominalpräfixen u. a. zugleich an den großen südafrikanischen Bantusprachstamm an. Die bedeutendsten Orte sind Ibadan mit 150,000 Einw., südlich von Ojo, das ihm an Größe bedeutend nachsteht, und Ischin, nordwestlich von letzterm. S. Karte bei »Guinea«. [* 8]
Vgl. Bowen, Grammar and dictionary of the Yoruba language, with an introductory description of the country and people of Yoruba (Washingt. 1858);