Xenĭen
(griech.
Xenia), eigentlich
Geschenke für Gastfreunde bei den Alten, kommt schon bei Martial als Überschrift
für das 13.
Buch seiner
Epigramme vor, weil dasselbe größtenteils von solchen Gegenständen handelt,
welche gewöhnlich als Gastgeschenke verteilt wurden.
Großes Aufsehen machten in neuerer Zeit die unter dem
Titel: »Xenien«
von
Schiller zuerst im
»Musenalmanach« für 1797 bekannt gemachten, aus mehr als 400 Distichen bestehenden
Sinngedichte, welche
in geistreicher, aber beißender
Weise litterarische und menschliche
Thorheiten angriffen und dabei auch
feine und treffende Bemerkungen über
Kunst, Litteratur und
Leben enthielten. Aus dem Briefwechsel zwischen
Schiller und
Goethe
ergibt sich, daß beide die Verfasser waren. Sie wurden von
Ad.
Stern (Leipz. 1872) neu herausgegeben.
Vgl.
Boas,
Goethe und
Schiller im Xenien
kampf (Stuttg. 1851, 2 Bde.);
Saupe, Die
Schiller-Goetheschen Xenien
(Leipz. 1852).
Goethe gab später in seiner Sammlung von Gedichten eine
Reihe epigrammatischer Gedichte unter dem
Titel: »Zahme Xenien«.