Wunsiedel
,
Bezirksamtsstadt im bayr. Regierungsbezirk
Oberfranken, im
Fichtelgebirge, an der Rösla
und der
Linie Holenbrunn-Wunsiedel
der
Bayrischen Staatsbahn, 531 m ü. M., hat 2 evangelische und eine kath.
Kirche, ein
Schloß, eine
Real-, eine
Latein-, eine
Präparanden- und eine
Waldbauschule, eine Erziehungsanstalt für verwahrloste
Kinder, ein reiches
Hospital (seit 1486), ein
Amtsgericht, ein Forstamt, Fabrikation von
Leinen-,
Baumwoll- und Wollzeugen, von
Strumpfwaren,
Lohe,
Nägeln, landwirtschaftlichen und dynamoelektrischen
Maschinen und Gasbrennern aus
Speckstein,
Kalkbrennerei,
Gerberei, Mälzerei,
Kalk- und Mineralmühlen, Steinhauerei,
Handel mit Langholz, Granitfabrikaten,
Erdfarben,
Heidel- und
Preißelbeeren etc. und (1885) 3614 meist evang.
Einwohner.
In der Nähe Marmor- und Specksteinbrüche und eine Glashütte. Die Stadt, welche 1834 großenteils abbrannte, ist, wie Weißenstadt, ein Hauptstationsort für die Besucher des Fichtelgebirges sowie Geburtsort Sands und Jean Pauls, dessen Erzbüste (von Schwanthaler) 1845 hier aufgestellt wurde. In der weitern Umgebung der Stadt liegen die Luisenburg (s. d.) und Alexandersbad (s. d.).
Vgl. Ruckdeschel, Geschichte der bayrischen Stadt Wunsiedel
(Wuns. 1855).