Weyden
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Rogier van der, Maler der ältern flandrischen Schule, geboren um 1400 zu Tournai, lernte seit 1426 daselbst bei dem Maler Robert Campin, wurde 1432 Meister der St. Lukasgilde, zog jedoch bald darauf nach Brüssel, [* 3] wo er bereits 1436 als städtischer Maler genannt wird. 1449 ging er nach Italien [* 4] und befand sich 1450 zum Jubiläum in Rom. [* 5] Sodann zurückgekehrt, starb er in Brüssel. In seinen Gemälden, die sich durch strenge Zeichnung, sorgsame Vollendung, feste Modellierung, glänzende Öltechnik, aber auch durch Herbheit und Magerkeit der Formen kennzeichnen, setzte er im wesentlichen die von den Brüdern van Eyck begonnene Richtung fort. Er war der Begründer der Brabanter Schule und hat zahlreiche Schüler (darunter Memling) herangebildet, zum Teil auch solche aus Deutschland, [* 6] welche die flandrische Malweise nach auswärts verbreiteten.
Seine hervorragendsten Schöpfungen sind: die Kreuzabnahme für die Frauenkirche in Löwen [* 7] (jetzt in Madrid), [* 8] ein Triptychon mit der Beweinung Christi in der Mitte, der Johannisaltar und ein für die Kirche von Middelburg gemalter Flügelaltar mit der Anbetung des Kindes (alle drei im Museum zu Berlin), [* 9] ein Triptychon mit Christus am Kreuz [* 10] in der Mitte (in der kaiserlichen Galerie zu Wien), [* 11] das Jüngste Gericht (im Hospital zu Beaune, um 1450) die sieben Sakramente (in den Museen zu Madrid und Antwerpen), [* 12] die Anbetung der drei Könige und der heil. Lukas, die Madonna malend (beide in der Münchener Pinakothek).
Vgl.
Wauters, R.
v. d. Weyden
, ses œuvres, ses élèves et ses descendants (Brüss. 1856).