Julius, Geschichtsforscher, geb. in Öhringen, habilitierte sich 1859 als Privatdocent der
Geschichte in Tübingen und siedelte 1860 als Mitarbeiter der Historischen Kommission nach München über.
Weizsäcker wurde dann 1864 Professor in Erlangen, 1867 in Tübingen, 1872 in Straßburg, 1876 in Göttingen und 1881 in Berlin. Er starb in
Kissingen. Weizsäcker schrieb unter anderm: «Der Kampf gegen den Chorepiskopat
des fränk. Reichs im 9. Jahrh.» (Tüb. 1859)
und «Der Rheinische Bund von 1254» (Freiburg
1879). Im Auftrag der Münchener Historischen Kommission gab er sechs Bände der «Deutschen
Reichstagsakten» (1867–88) aus der Zeit König Wenzels und Ruprechts heraus.
Karl, prot. Theolog, Bruder des vorigen, geb. zu Öhringen bei Heilbronn, studierte in Tübingen
und Berlin, habilitierte sich 1847 in Tübingen, wurde 1848 Pfarrer und 1851 Hofkaplan in Stuttgart und 1859 Oberkonsistorialrat.
Seit 1861 ist er ord. Professor der Kirchen- und Dogmengeschichte in Tübingen. 1889 wurde Weizsäcker zum Kanzler der Universität, 1894 zum
Staatsrat ernannt. Er ist einer der hervorragendsten Vertreter der histor.-kritischen Richtung und war Mitbegründer
und 1856–78 Mitherausgeber der «Jahrbücher für deutsche Theologie». Weizsäcker schrieb «Zur Kritik des Barnabasbriefes»
(Tüb. 1863),
«Untersuchungen über die evang. Geschichte, ihre
Quellen und den Gang
[* 15] ihrer Entwicklung» (Gotha 1864; neue Ausg., Freib. i. Br.
1891),