Weitbrecht
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Karl, Dichter und Schriftsteller, geb. als Sohn eines Pfarrers zu Neuhengstett bei Kalw auf dem württembergischen Schwarzwald, studierte in Tübingen [* 3] und lebte seit 1874 als Diakonus in Schwaigern bei Heilbronn, [* 4] bis er 1886 einem Ruf nach Zürich [* 5] als Rektor der höhern Töchterschule und des Lehrerinnenseminars daselbst folgte. Es erschienen von ihm: »Lieder von Einem, der nicht mitdarf« (Kriegslieder, Stuttg. 1870);
»Was der Mond [* 6] bescheint. Gedichte zu Bildern von Hugo Knorr« (das. 1873);
»Gedichte« (das. 1875, 3. Aufl. 1880) »Verirrte Leute«, sechs Novellen (das. 1882);
»Geschichtenbuch« (das. 1884);
»Der Kalenderstreit in Sindringen« (das. 1885);
»Heimkehr«, Novellen (das. 1886).
Außerdem gab er in Verbindung mit seinem Bruder Richard heraus: »Gschichta'n aus-m Schwôbaland« (Stuttg. 1877, 2. Aufl. 1883) und »Nohmôl Schwôbagschichta« (das. 1882);
»Schwäbisches Dichterbuch« (mit E. Paulus, das. 1883);
außerdem »Was ist's mit der Sozialdemokratie« (7. Aufl., das. 1888),
eine Reihe von Artikeln aus dem von 1876 bis 1886 von ihm redigierten »Neuen deutschen Familienblatt«.
Neuerdings hat er sich auch als Dramatiker mit einer Tragödie: »Sigrun«, versucht. - Sein Bruder Richard, geb. zu Heumaden, Pfarrer in Mähringen bei Ulm, [* 7] schrieb außer mehreren Volks- und Jugendschriften: »Geschichte der deutschen Dichtung für Frauen« (Stuttg. 1880);
»Feindliche Mächte«, Erzählungen (Barm. 1882);
»Der Bauernpfeifer« (das. 1887);
»'s Schwobaland in Lied und Wort« (Sammlung schwäbischer Dialektdichtungen, mit Seuffer, Ulm 1886);
»Aus schwäbischen Gauen« (mit P. Lang, Stuttg. 1887);
»Ällerhand Leut'« (das. 1888).
Er gab auch eine Bearbeitung von Fischarts »Ehezuchtbüchlein« (Stuttg. 1881) und eine Nachdichtung des Gudrunliedes (das. 1884) heraus.