(nach
Preßler; laufend-jährliche Verzinsung nach G.
Heyer), in der
Forstwirtschaft das
Prozent, zu
welchem der jeweilige
Zuwachs an Wert das vorhandene, durch
Boden und Holzbestand dargestellte
Kapital verzinst. War ein Holzbestand
zu einer Zeit zu 1000 Mk., ein Jahr später zu 1098 Mk. verkäuflich, und
ist der
Boden zu 400 Mk. zu veranschlagen, so ist das Weiserprozent gewesen = 98 × 100 / (1000
+ 400) = 5,2 Proz. Solange das Weiserprozent größer ist als
die Verzinsung, auf welche nach dem
Abtrieb zu hoffen ist, solange ist der Bestand noch auf dem
Stock zu erhalten. Derselbe
wird finanziell hiebreif, sobald das Weiserprozent unter jene Verzinsung zu sinken beginnt.
ein von Preßler (s. d.) in die Forstwissenschaft eingeführter
technischer Ausdruck. Wenn ein Bestand einen Massenzuwachs von a, einen Qualitätszuwachs von b und vielleicht
noch einen Teuerungszuwacks von +-c Prozent hat, so entspricht die Summe a+b+-c ziemlich geuau dem Prozent, mit dem sich das
durch den Bestand gebildete Holzkapital verzinst. Der Forstwirtschaft fällt aber nicht bloß die Aufgabe der Verzinsung des
Holzkapitals zu, sondern auch die des Bodenkapitals; ferner muß sie die laufenden jährlichen Ausgaben
decken, wenn sie rentabel sein soll.
Drückt man nun letzterwähnte Ausgaben ebenfalls in Form eines Kapitals aus und bezeichnet die Summe derselben und des Bodenkapitals
mit g, ferner das arithmet. Mittel aus dein jetzigen Wert des Bestandes und seinem nach n Jahren voraussichtlich vorhandenen
Wert mit H, so lautet die Weiserprozentformel, die für die Praxis annähernd hinreichend genaue Resultate
gewährt, (a+b+-c), H/(H+g), d. h. der fragliche Bestand verzinst sein Holz-, Boden- und Ausgabenkapital innerhalb der nächsten
n Jahre zu dem mit Hilfe dieser Formel berechneten Zinsfuß. Für genaue, rein wissenschaftliche Untersuchungen wendet man
Zinseszinsrechnung an. Solange nun dieses Weiserprozent eines Bestandes noch über dem Wirt-
schaftszinsfuß steht, der sich für die Forstwirtschaft zwischen 2
und 3 Proz. bewegen dürfte,
so lange ist der Bestand noch nicht reif zur Ernte;
[* 2] fängt dagegen das an, allmählich unter den Wirtschaftszinsfuß zu sinken,
so ist der Bestand erntereif.