Weidenrinde
(cortex salicis). Die Rinde verschiedner Arten von Weiden bildet einen Artikel des Droguenhandels und wird teils ganz, teils im fein zerschnittenen Zustande verkauft. Charakteristische Bestandteile der W. sind Gerbsäure und Salicin (s. d.). Diejenigen Rinden, die reich an letzterem sind, zeigen auf der Innenfläche eine goldgelbe bis bräunlichrote Farbe, welche durch Befeuchten mit konzentrierter Schwefelsäure in Blutrot übergeht. Es sind dies namentlich die Rinden von Salix helix, S. purpurea und S. rubra; diese werden auch zur Bereitung des Salicins verwendet.
Die an Salicin armen W. haben eine gelblichweiße Innenfläche und werden durch Befeuchten mit konzentrierter Schwefelsäure auf der Innenfläche oder auf dem Querschnitte gar nicht oder nur in kaum merklichem Grade rot gefärbt; es sind dies die Rinden von Salix alba, S. fragilis und S. pentandra. Diese letztern Rinden besitzen dagegen einen höhern Gerbsäuregehalt. Man erhält die W. in Form bandartiger Streifen, die zu Bündeln zusammengebunden sind. - Zoll gem. Tarif im Anh. Nr. 13 b. (Bemerkt wird, daß Rinden zum Medizinalgebrauch, welche das amtliche Warenverzeichnis nicht ausdrücklich ausnimmt, zollfrei sind.)