Titel
Wachsmuth
,
1) Ernst Wilhelm Gottlieb, deutscher Geschichtsforscher, geb. zu Hildesheim, [* 2] studierte in Halle [* 3] Philologie und Theologie, ward dann Lehrer an der Klosterschule zu Magdeburg, [* 4] hierauf am Gymnasium zu Zerbst, [* 5] 1815 an den Franckeschen Stiftungen zu Halle und zugleich Lektor der italienischen und englischen Sprache [* 6] an der Universität, 1820 Professor an der Universität zu Kiel, [* 7] 1825 in Leipzig; [* 8]
starb daselbst Er schrieb: »Ältere Geschichte der Römer« [* 9] (Halle 1819);
»Entwurf einer Theorie der Geschichte« (das. 1820);
»Grundriß der allgemeinen Geschichte der Völker und Staaten« (Leipz. 1826, 4. Aufl. 1875);
»Hellenische Altertumskunde« (Halle 1826-1830, 4 Bde.; 2. Aufl. 1843-46, 2 Bde.),
sein bedeutendstes Werk;
»Historische Darstellungen aus der Geschichte der neuern Zeit« (Leipz. 1831-35, 3 Bde.);
»Europäische Sittengeschichte« (das. 1831-39, 5 Bde.);
»Geschichte Frankreichs im Revolutionszeitalter« (Hamb. 1840-44, 4 Bde.);
»Weimars Musenhof in den Jahren 1772-1807« (Berl. 1844);
»Das Zeitalter der Revolution« (Leipz. 1846-48, 4. Bde.);
»Allgemeine Kulturgeschichte« (das. 1850-1852, 3 Bde.);
»Geschichte der politischen Parteiungen« (Braunschw. 1853-57, 3 Bde.);
»Geschichte deutscher Nationalität« (das. 1860-62, 3 Bde.) und »Niedersächsische Geschichten« (das 1863).
2) Kurt, Philolog, geb. zu Naumburg [* 10] a. S., vorgebildet zu Schulpforta, studierte seit 1856 in Jena [* 11] und Bonn, [* 12] ging nach halbjährigem Aufenthalt in Berlin [* 13] als Lehrer am Joachimsthalschen Gymnasium im Herbst 1860 mit dem archäologischen Reisestipendium nach Italien, [* 14] fungierte 1861 als Secrétaire interprète bei der preußischen Gesandtschaft in Athen, [* 15] habilitierte sich 1862 in Bonn für klassische Philologie und alte Geschichte, wurde 1864 ordentlicher Professor in Marburg, [* 16] 1868 in Göttingen [* 17] und 1877 in Heidelberg. [* 18]
Seine Hauptschriften sind: »De Timone Phliasio ceterisque sillographis graecis« (Leipz. 1859);
»De Cratete Mallota« (das. 1860);
»Das alte Griechenland [* 19] im neuen« (Bonn 1864);
»Die Stadt Athen im Altertum« (bis jetzt Bd. 1, Leipz. 1874);
»Studien zu den griechischen Florilegien« (Berl. 1882);
Ausgaben von »Lydus de ostentis« und den griechischen Kalendern (Leipz. 1863),
des Stobäus (Berl. 1884, Bde.) u. der »Sillographorum graecorum reliquiae« (Leipz. 1885).