Winkelried
,
Arnold von, ein
Schweizer aus dem
Kanton
[* 2]
Unterwalden, entschied nach der gewöhnlichen
Überlieferung durch
seine Aufopferung den
Sieg der
Schweizer bei
Sempach indem er mit dem
Ruf: »Eidgenossen, ich will euch eine
Gasse machen, sorgt für mein
Weib und meine
Kinder!« mehrere der entgegenstarrenden
Lanzen der österreichischen
Ritter mit seinen
starken
Armen umfaßte, sich in die
Brust stieß und
im Fall eine
Lücke in die feindliche Schlachtreihe riß, in welche die
Eidgenossen eindrangen. Ein prächtiges Denkmal in
Stans verherrlicht diese That. Das Stillschweigen der
österreichischen sowie der übrigens nur kurz berichtenden ältesten schweizerischen
Chroniken über Winkelrieds
That veranlaßte
zuerst
Lorenz
(»Leopold III. und die Schweizerbünde«,
Wien
[* 3] 1860),
Winkelscheibe - Winnen

* 5
Seite 16.677. dann Kleissner (»Die
Quellen zur
Sempacher
Schlacht und die
Winkelried
sage«,
Götting. 1873) u.
Hartmann (»Die
Schlacht bei
Sempach«; »Nochmals zur Sempachfrage«, Frauenf. 1886 u.
1887), die
Authentizität der
Überlieferung zu bestreiten. Von schweizerischer Seite wird dieselbe aufrecht
erhalten, weil eine
Züricher
Chronik um 1440 die That erzählt, freilich ohne Winkelrieds
Namen zu nennen, und kein
Grund vorliegt,
die Hauptquelle der
Erzählung, das große
Sempacher
Lied, das uns allerdings erst in
Abschriften aus dem 16. Jahrh. vorliegt,
dem sich selbst nennenden
Autor Halbsuter, welcher 1431-80 zu Luzern
[* 4] lebte, abzusprechen. Vgl. außer
¶
mehr
den oben Genannten Bernoulli, Winkelrieds
That (Basel
[* 6] 1886); Öchsli, Zur Sempacher Schlachtfeier (Zürich
[* 7] 1886); Bürkli, Der wahre Winkelried
(das.
1886).