Wellhorn
(Gross) (Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken
und
Ober Hasle). 3196 m. Charakteristisch geformter Felsgipfel, NO.-Ausläufer der Gruppe
der
Wetterhörner; strebt mit wilden und grossartigen
Wänden unmittelbar s. Rosenlaui und zwischen dem
Rosenlauigletscher und
der Grossen
Scheidegg in die
Höhe. Der dem Gipfel 1716 von
Bodmer beigelegte Name des
Schönbühlhorns (nach der am N.-Fuss
gelegenen Alpweide) ist von
Gruner 1760 durch die heute noch gebräuchliche Bezeichnung Wellhorn
ersetzt
worden. In seinem Panorama von Bern
(Bern
1850) gibt G. Studer von diesem Gipfel, der nach ihm wohl auch
Blum- oder
Schönenbühlhorn
genannt wurde, folgende Beschreibung: «Das Wellhorn
erhebt sich an der
NO.-Seite des
Wetterhorns, diesem zur mächtigen
Stütze
dienend und mit ihm gleichsam zu einem gigantischen
Baue verwachsen. In kahlen, zerklüfteten Felswänden
thürmt es sich beinahe lothrecht aus dem Thal von Rosenlaui zu einem eisgekrönten Felsgipfel empor und gestaltet sich von
dieser
Seite gesehen mit der schlank aufgerichteten Firnpyramide des
Wetterhorns zu einem Gemälde, dessen herrliche Formen
und kühne Gruppierung schon mancher Künstler nachzuahmen versucht hat.» Erste Besteigung am durch
Emmanuel von Fellenberg mit Christian
Michel und Peter
Egger über den heute die gewöhnliche Anstiegsroute darstellenden O.-Grat.
Man kann den Gipfel auch noch über die SO.-Flanke und den S.-Grat, über den
NO.-Grat und über die SW.-Flanke erklimmen.
Aufstieg von der
Dossenhütte (Nachtquartier) in 3 Stunden.