Vitet
(spr. witä), Ludovic, franz. Schriftsteller, geb. zu Paris, [* 3] studierte auf der Normalschule und beteiligte sich dann seit 1824 am »Globe«. Er war der erste in der französischen Litteratur, welcher in seinen »Scenes historique« (1826 bis 1829, später vereinigt unter dem Titel: »La Ligue«, 1844, 2 Bde.) den Versuch machte, Zeitpunkte aus der vaterländischen Geschichte dramatisch darzustellen, ohne zur Geschichte etwas hinzuzudichten. Nach der Revolution von 1830 erhielt er die von Guizot geschaffene Stelle eines Generalinspektors der alten Denkmäler, 1834 die eines Generalsekretärs im Ministerium des Handels; 1836 ward er Staatsrat, 1838 Deputierter und 1845 Mitglied der Akademie.
Vom Departement Niederseine 1849 in die Legislative gewählt, stimmte er hier mit der Majorität. Seit 1851 widmete er sich ausschließlich litterarischen Arbeiten, bis er 1871 in die Nationalversammlung gewählt wurde, wo er im rechten Zentrum eine hervorragende Rolle spielte. Er starb Von seinen Schriften sind noch zu nennen: »Histoire des anciennes villes de France« (1833);
»Histoire de Dieppe« [* 4] (1833, 2. Aufl. 1844);
»Fragments et mélanges« (1846, 2 Bde.);
»Les états d'Orléans« (1849),
neue historisch-dramatische Szenen, aber schwächer als die frühern;
»Le [* 5] Louvre et le nouveau Louvre« (1853, 2. Aufl. 1882);
»L'académie royale de peinture et de sculpture« (1861, 2. Aufl. 1880);
»Études sur l'histoire de l'art« (1864, 4 Tle.);
»Lettres sur le siége de Paris« (1871);
»Études philosophiques et littéraires« (1874);
»Le comte Duchâtel« (1875).