Titel
Villafranca,
1) (Villafranca di Verona) [* 3] Distriktshauptort in der ital. Provinz Verona, am Tartaro und der Eisenbahn Verona-Mantua-Modena, hat eine verfallene Burg, Seidenkultur und (1881) 3986 Einw. Die Umgegend war ein Hauptschauplatz der Kriege von 1848 und 1866. In Villafranca wurde der Präliminarfriede zwischen dem Kaiser von Österreich [* 4] und Napoleon III. geschlossen (s. Italien, [* 5] S. 80). -
2) (Villefranche) Stadt im franz. Departement Seealpen, Arrondissement Nizza, [* 6] in malerischer Lage im Grunde der Bucht von Villafranca (Portus Herculis), an der Bahnlinie Nizza-Genua, hat eine Citadelle, einen durch zwei Forts geschützten Hafen mit Arsenal, eine von Kriegsschiffen vielbenutzte, völlig sichere Reede, Schiffswerften, einen Leuchtturm, Seebäder, Handel mit Öl, Seide, [* 7] Wein, Südfrüchten etc., Austern- und Thunfischfang und (1881) 2499 Einw. Villafranca soll eine Gründung der Phöniker sein. 1295 wurde der Hafen von Karl II. von Anjou, als König von Sizilien, [* 8] zum Freihafen erklärt. Nach der Zerstörung durch die türkische Flotte unter Chaireddin Barbarossa im 16. Jahrh. wurde der Ort vom Herzog Emanuel Philibert von Savoyen wieder aufgebaut und durch eine Citadelle befestigt, aber in der Folge mehrmals (1690, 1744 und von den Franzosen erobert; 1792-1814 gehörte er zu Frankreich, ward aber im ersten Pariser Frieden an Sardinien [* 9] zurückgegeben. Früher war Villafranca dessen einziger Kriegshafen gewesen; als jedoch die ligurische Küste an Sardinien gefallen war, wurden die Marineetablissements von Villafranca nach Genua [* 10] verlegt. 1860 fiel Villafranca mit der ganzen Grafschaft Nizza an Frankreich. -
3) (Villafranca do Campo) Stadt auf der Azoreninsel San Miguel, mit Reede nebst Fort und (1881) 2796 Einw. Nahebei warme Schwefelquellen und Bäder.