Vigilĭus
, Papst (537–555), ein Römer, [* 2] war beim Tode Apagetus'I. 536 als päpstlicher Gesandter in Konstantinopel [* 3] und wurde zum Nachfolger bestimmt, unter der Bedingung, daß er die Lehre [* 4] der Monophysiten schütze und befördere. Als aber Kaiser ¶
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Justinianus die Verdammung der sog. drei Kapitel (s. Dreikapitelstreit ) forderte, wagte Vigilius
dies nicht und wurde 547 nach Konstantinopel
berufen, wo ihm das sog. Judicatum, eine etwas verklausulierte Verdammung der drei Kapitel, abgenötigt wurde. Weitern Zumutungen
entzog er sich 551 durch die Flucht nach Chalcedon. Als dann 553 das fünfte allgemeine Konzil in Konstantinopel
die kaiserl. Edikte einfach bestätigte, stimmte Vigilius
in seinem sog. Constitutum zwar der Verdammung der Lehren
[* 6] der drei Kapitel
bei, verweigerte aber anfangs die Verurteilung ihrer Verfasser, bis er sich 554 dem Kaiser bedingungslos unterwarf. 555 starb
er auf der Reise nach Rom.
[* 7] –
Vgl. Punkes, Papst Vigilius
und der Dreikapitelstreit (Münch. 1865);