Viburnum
L. (Schlinge, Schlingbaum, Wasserholder), Gattung aus der Familie der Kaprifoliaceen, Sträucher, seltener Bäume mit gegen-, selten zu 3-4 wirtelständigen, ganzrandigen, ¶
mehr
gesägten oder gezahnten Blättern, achsel- oder endständigen Rispen und Doldenrispen weißer oder rötlicher Blüten, bisweilen
größern, strahlenden und sterilen Randblüten und trockner oder fleischiger Steinfrucht. Etwa 80 Arten, meist in den gemäßigten
Klimaten der nördlichen Erdhälfte und in den Anden Amerikas. Viburnum
Lantana L. (gemeine Schlinge, Schwindelbeerbaum, Kandelbeere,
türkische Weide),
[* 3] ein 2-2,5 m hoher Strauch oder bis 6 m hoher Baum mit breit länglichen, unterseits dichtfilzigen,
scharf gezahnten Blättern, großen, wenig konvexen Scheindolden, weißen Blüten und roten, zuletzt schwarzen Früchten, wächst
in Europa
[* 4] und dem Orient und wird häufig als Zierstrauch angepflanzt.
Die innere Rinde ist scharf und zieht Blasen, weshalb man sie früher zu Haarseilen bei Haustieren benutzte.
Die schlanken, biegsamen Zweige dienen zu Dohnen, Faßreifen, Pfeifenrohren (türkisches Pfeifenholz). Viburnum
Opulus L. (Schneeball,
Wasserahorn, Kalinkenholz), ein 2-4,5 m hoher Strauch mit eirunden oder rundlichen, drei- oder fünflappigen, an den Abschnitten
gezahnten und zugespitzten, unterseits schwach behaarten Blättern, gestielten Scheindolden mit am Rand
unfruchtbaren, weißen Blüten und hellroten Beeren, wächst in ganz Europa, im nördlichen Orient, in Sibirien und Nordamerika,
[* 5] wird in den Gärten mit kugeligen, aus lauter radförmigen, geschlechtslosen Blüten zusammengesetzten Trugdolden als gefüllter
Schneeball, Rosenholder, geldrische Rose kultiviert.
Aus der Wurzel
[* 6] bereitet man in Südeuropa Vogelleim, in Sibirien ein berauschendes Getränk. Viburnum
. Tinus L. (Laurustin,
Bastard-, Steinlorbeer), ein immergrüner Strauch mit dunkelgrünen, länglichen, spitzen, ganzrandigen, unterseits in den Winkeln
der Nerven
[* 7] behaarten Blättern, konvexen Scheindolden am Ende nicht sehr kurzer Zweige und schwarzblauen Beeren, wächst in
Spanien,
[* 8] Südfrankreich, Italien,
[* 9] Nordafrika und wird bei uns als Kalthaus- und sehr harte Zimmerpflanze
[* 10] kultiviert. Die Beeren führen sehr stark ab und dienten früher als Heilmittel.