Verdachung
,
[* 1] die aus architektonischen
Gliederungen gebildete Vekrönung oder das oberste
Gesims
[* 2] einer
Thür- oder Fensterumrahmung.
Man unterscheidet gerade Verdachung
(Fig. 1), Spitzgiebelverdachung
[* 1]
(Fig.
2), Bogengiebel-, gebrochene Giebelverdachung
u. a. m., je nachdem
sie aus einem geraden Sims,
[* 3] einem Fronton u. s. w. be-
mehr
stehen. In der Regel befindet sich unter der Verdachung
ein Fries.
Die Giebelverdachung
über Fenstern und Thüren kam erst im Verlauf der Renaissance in Gebrauch. Später wurde sie namentlich
in Deutschland
[* 5] zu einem der wichtigsten Schmuckmotive in der Facadenarchitektur sowohl wie im Innern. Der Barockstil bildete
sie zur größten Wirkung durch, indem er durch Aufrollen, Abbrechen der Gesimse, Anbringen statuarischen
Schmucks starke Schattenwirkungen erzielte.