Venlo
,
früher befestigte Stadt in der niederländ.
Provinz
Limburg,
[* 2] an der
Maas,
Knotenpunkt der
Niederländischen Staatsbahnlinien
Maastricht-Venlo,
Breda-Venlo und
Nimwegen-Venlo sowie der Preußischen Staatsbahnlinien
Venlo-Wesel-Haltern,
Venlo
-Kaltenkirchen-Kempen und
-Viersen, hat eine große kath.
Kirche, ein schönes
Rathaus, eine
Industrie- und Zeichenschule,
Fabrikation von
Nähnadeln und
Zigarren, Geneverbrennerei,
Handel,
Schiffahrt und (1888) 10,815 Einw. Auf dem rechten
Ufer der
Maas liegt noch das
Fort Ginkel; die übrigen
Forts in der
Nähe der Stadt sind geschleift. - Venlo
war zu Anfang des
Mittelalters
ein
Flecken, den Renald II.,
Herzog von
Geldern, 1343 vergrößerte und mit städtischen Privilegien beschenkte.
Bei der Belagerung durch
Karl Venlo
1543 erhielt die Stadt sehr günstige
Bedingungen
(Akkord von Venlo
). 1568 ward
sie von den Niederländern erobert, denen
sie der
Herzog von
Parma
[* 3] aber bald wieder abnahm.
Prinz
Friedrich
Heinrich von
Oranien
eroberte sie 1632, verlor sie aber bald wieder an den
Kardinal-Infanten, worauf sie bis zum
Westfälischen
Frieden in der
Gewalt der
Spanier blieb. 1702 wurde Venlo
von den Alliierten erobert und verblieb im
Frieden von
Baden
[* 4] dem
Haus
Österreich,
[* 5] 1715 aber
kam es durch den
Barrieretraktat an die
Niederlande.
[* 6] Nachdem die
Franzosen Venlo
erobert hatten, wurde es 1801 mit
Frankreich
vereinigt, kam aber durch den
Pariser
Frieden 1814 an die
Niederlande zurück. 1830 fiel es an
Belgien,
[* 7] aber
beim
Frieden von 1839 wieder an die
Niederlande.