Varchi
(spr. warki),
Benedetto, ital. Schriftsteller, geb. 1502 zu
Florenz,
[* 2] studierte die
Rechte in
Padua
[* 3] und
Pisa,
[* 4] dann,
nachdem er bereits
Advokat geworden, noch
Humaniora, nahm 1527 an der Vertreibung der Mediceer teil, mußte
einige Jahre später, als Anhänger der
Strozzi, selbst
Florenz verlassen und lebte nun abwechselnd in
Venedig,
[* 5]
Padua und
Bologna.
Von
Cosimo I. von
Medici nach
Florenz zurückberufen, erhielt Varchi
den Auftrag, die neueste Geschichte seiner Vaterstadt zu schreiben,
für welche
Arbeit ihm die
Propstei zu
Montevarchi
übertragen ward; so ließ er sich noch im 65. Jahr zum
Priester weihen, starb aber noch vor Antritt seines neuen
Amtes 1565 in
Florenz.
Varchis
Hauptwerk ist die elegant geschriebene, aber zu panegyrisch gehaltene »Storia
fiorentina« (von 1527 bis 1538 reichend,
Köln
[* 6]
[Florenz] 1721 u. öfter; neue Ausg. von
Milanesi,
Flor. 1857, 3 Bde.),
mit einer vortrefflichen Schilderung der Stadt Florenz in der ersten Hälfte des 16. Jahrh. Von seinen übrigen Schriften, die zu ihrer Zeit in großem Ansehen standen, nennen wir: »Ercolano«. Dialoge über die italienische Volkssprache (Flor. 1570, Padua 1744); »Rime« (das. 1555, 2 Bde.) und »Lezioni sul Dante e prose varie« (neue Ausg., Flor. 1841, 2 Bde.). Gesamtausgaben seiner Werke erschienen zu Mailand [* 7] (1804, 7 Bde.; 1834, 2 Bde.) und Triest [* 8] (1859).