Van
Buren (spr. bjuhren), Martin, der achte Präsident der Vereinigten Staaten [* 2] von Amerika [* 3] (1837-41), aus einer holländ. Familie stammend, geb. zu Kinderhook (Neuyork), [* 4] wurde 1803 zur Advokatur zugelassen, praktizierte in Hudson und wirkte eifrig für die Demokratische Partei, die ihn 1821 als Senator in den Kongreß sandte. Hier sprach er sich gegen die Staatenbank und gegen das System der hohen Zollsätze aus; doch widersetzte er sich der unbedingten Wahlfreiheit und erklärte sich für die Veräußerung oder Abtretung der Staatsländereien an die bezüglichen Staaten. 1828 wurde er zum Gouverneur des Staates Neuyork gewählt und zeigte sich als eifriger Anhänger des Generals Jackson, der ihn zum Minister des Auswärtigen, 1831 aber zum Gesandten in London [* 5] ernannte.
Diese Ernennung ward jedoch vom Senat verworfen, so daß er zurückgerufen werden mußte. Die
Demokratische Partei erwählte
ihn dafür 1832 zum Vicepräsidenten, während gleichzeitig Jackson das
Amt des Präsidenten von neuem
übertragen wurde. Von nun an war Van Buren
der nächste Freund und Ratgeber Jacksons und sein von der
Demokratischen Partei anerkannter
Nachfolger; diese setzte ihn denn auch 1836 als Präsidenten gegen drei starke Gegner (Webster, White und
Harrison) durch.
Am bestieg Van Buren
den Präsidentenstuhl.
Doch schon zu Anfang seiner
Verwaltung hatten die während der letzten Jahre der Jacksonschen Präsidentschaft
sich entwickelnden Finanzwirren eine Höhe erreicht, die Van Buren
veranlaßten, eine außerordentliche Kongreßsitzung
zusammenzurufen. In dieser trug er auf die gänzliche
Trennung der
Finanzen des
Staates von den
Banken und auf die Errichtung
einer Schatzkammer in
Washington
[* 6] und von Unterschatzkammern in den
Staaten an, erlitt aber eine gänzliche
Niederlage. So geschah es, daß bei der Präsidentenwahl von 1840 die
Whigpartei in der
Person des
Generals
Harrison den
Sieg davontrug.
Am legte Van Buren
sein
Amt nieder und zog sich nach Kinderhook zurück.
Seine Kandidatur zur
Wahl von 1844 fand ebenfalls bei der
Demokratischen Partei nicht allgemeinen Beifall,
vielmehr erklärte sich ein
Teil derselben für Polk (s. d.), der auch wirklich zum Präsidenten erwählt
wurde. Hierdurch entstand eine Spaltung unter den nördl. Demokraten. Ein
Teil von diesen vereinigte sich mit einer
Fraktion
der
Whigs und bildete die Partei der Freibodenmänner (s. d.),
die Van Buren
1848 einstimmig wieder zum Präsidentschaftskandidaten erklärten. Er blieb jedoch auch diesmal gegen
Taylor in der Minorität, zog sich nun ganz von der
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Politik zurück und verbrachte den Rest seines Lebens, abgesehen von einer 1853 nach Europa [* 8] unternommenen Reise, auf seinem Gute Lindenwald bei Kinderhook, wo er starb. Seine einzige größere litterar. Arbeit ist: «Inquiry into the origin and course of political parties in the United States» (1867). -
Vgl. Shepard, Van Buren
(Bost. 1888);
G. Bancroft,
Martin Van Buren
(Neuyork 1889).