Vinelz
,
französ.
Fenil oder Fenis (Kt. Bern,
Amtsbez. Erlach).
478 m. Gem. und Pfarrdorf auf einer Anhöhe mit schöner Aussicht, am
rechten Ufer und SW.-Ende des
Bielersees und 3,5 km n. der Station
Ins der direkten Linie
Bern-Neuenburg. Gemeinde, mit zerstreut
gelegenen
Höfen: 78
Häuser, 462 reform. Ew. deutscher Zunge; Dorf: 72
Häuser, 429 Ew. Die Pfarrei Vinelz
umfasst auch noch die Gemeinde
Lüscherz
(Locras). Acker- und Gemüsebau. Käserei. Schulhaus. Von der Schifflände führt
eine Treppe von 72 Stufen zur Pfarrkirche hinauf.
Berühmte Pfahlbaustation aus der Bronzezeit, deren Bewohner von N. hergekommen waren, eine neue Rindviehrasse
mit sich gebracht hatten und Schmucksachen von eigenartiger Form gebrauchten. Diese Leute waren brachycephal. Man fand eine
grosse Anzahl von Gegenständen aus Kupfer, so dass sich Vinelz
als die reichste sog. Kupferstation entpuppte. Die Tongefässe
zeigen sowohl das Stich- als das Schnurornament. Urkundliche Namensformen: 1072 Fenis;
1215 Finils;
1275 Vinils. Vom latein. fenile, franz. fenil = Heustadel, Speicher herzuleiten. In der Nähe die Ruine der Hasenburg, die vermutlich an der Stelle eines alten römischen Kastells erbaut wurde und die Wiege der Grafen von Fenis-Neuenburg ist.
Das zunächst diesen
Grafen von Neuenburg
eigene Dorf Vinelz
ging gegen Ende des 14. Jahrhunderts an die
Herrschaft
Erlach über und kam
mit dieser nach dem
Frieden von 1476 zwischen Savoyen und den Bernern an diese letztern. Die
Hasenburg brannte im Mai 1827 nieder,
wobei 10 Personen in den Flammen umkamen.