Verstanklathal
(Kt. Graubünden,
Bez. Ober
Landquart). 2217-1650 m. Südlichstes Quellthal der
Landquart, welch
letztere diesen Namen nach der Vereinigung des
Verstanklabaches (mit den Quellsträngen aus dem
Medjethäli, Galtürthal und
der Alp Silvretta) mit dem
Seebach von der Alp
Sardasca (1650 m) an führt. Das Verstankla
thälchen beginnt am
Verstanklagletscher
und unterm Steilabsturz des Untern
Silvrettagletschers, hat erst westl., dann nordwestl. Richtung und erhält als
Nebenarme von rechts das
Medjethäli, Galtürthal und das Thal der Alp Silvretta, von links das Thal des
Seebaches.
Von der Alp
Sardasca (1650 m) an beginnt als obere Stufe des
Prätigaues das Sardascathal. Verstankla
ist fast 3,5 km lang
und hat ein Gefälle von 16%. Es greift tief in die Gebirgsmasse der Silvretta ein, ist von steilen,
fast senkrechten Felsterrassen umschlossen und im S. bis zur Thalmitte ganz mit
Schutt bedeckt. Die Thalbegrenzung auf dieser
Seite bilden, im W. angefangen, der
Roggengrat, das Rothorn (2813 m), der
Bürgenkopf (2920 m) und die
Verstanklaköpfe (3065
m) samt den kleinen Eisfeldern des
Gross und Klein
Winterthäligletschers.
Auf der nördl. Seite ragen der Medjekopf (2481 m) und seine Ausläufer, an deren Fuss sich vornzu noch Alpweiden (Hütte bei 1865 m) lehnen; kümmerliche Waldreste stehen hier rechts und links des Baches bis zu einer Höhe von etwa 1880 m. In Gegenden, wie die zum Winterthäli aufsteigenden, von Grasbänken unterbrochenen Felsenstufen gehen die Wildheuer ihrer gefährlichen Arbeit nach. Hinten endigt das wilde, finstere Thälchen mit dem Silvretta- und Verstanklagletscher.
Nahe am
Medjebach, dem Seitenast von Verstankla
, liegt in 2344 m
Höhe die 1890 neu aufgebaute Klubhütte des S. A.
C. unter
dem
Silvrettagletscher (Sommerwirtschaft); in ihrer Nähe das Silvrettaheim, ein Gasthaus mit 12
Betten.
Die
Silvrettahütte wird von
Klosters aus auf lohnender
Tour in 5 Stunden und zwar auf einer Fahrstrasse über Alp
Novai bis
in die Alp
Sardasca, von hier auf einem Reitwege erreicht. Von Verstankla
führen in das Vernelathälchen die
Roggenfurka (2762
m) und
Winterthälifurka (2763 m), beide über kleine Eisfelder. Gesteine sind fast ausschliesslich Silvrettagneis,
in untergeordnetem Masse auch Hornblendeschiefer. Die Stellung ihrer Schichten pflegt, entsprechend ihrer Lage im zentralen
Teil des Gebirgsmassives, sehr steil bis fast senkrecht zu sein.