Völk,
ungar. Groß-Gemeinde, s. Felka.
471 Wörter, 3'334 Zeichen
ungar. Groß-Gemeinde, s. Felka.
Jos., Politiker, geb. im Weiler Mittelstetten bei Augsburg, studierte 1838-42 in München die Rechte und begann die praktische Laufbahn bei bayr. Gerichten und Anwälten. 1855 wurde Völk Advokat in Augsburg und in demselben Jahre in die bayr. Abgeordnetenkammer gewählt, deren Mitglied er seitdem ständig blieb. Zur Zeit der deutschen Reformprojekte gründete Völk in Bayern in Verbindung mit Barth und Brater eine deutsche Partei, beteiligte sich lebhaft an den Deutschen Abgeordnetentagen und war auf dem zu Frankfurt a. M. Referent in der Frage der Neutralität der deutschen Mittel- und Kleinstaaten. Völk war Mitglied des Zollparlaments und des Deutschen Reichstags 1871-81. Im Zollparlament zog er durch seine, gehaltene Rede über das Verhältnis zwischen Süd- und Norddeutschland die Aufmerksamkeit auf sich. Im Juni 1869 war Völk einer der Gründer der freien süddeutschen Vereinigung «Zur Mainbrücke» und verteidigte in den folgenden Jahren in der bayr. Kammer der Abgeordneten die Idee eines Nord und Süd umfassenden bundesstaatlichen Deutschlands. Im Reichstag 1872 beantragte er die Einführung der obligatorischen Civilehe. Mit der nationalliberalen Partei, zu deren hervorragendsten Vertretern er gehörte, geriet er bei der Beratung des Zolltarifgesetzentwurfs 1879 in Konflikt und stellte sich infolgedessen an die Spitze einer zwischen den Nationalliberalen und der deutschen Reichspartei stehenden Gruppe (Völk-Schauß). 1881 lehnte er eine Wiederwahl ab und starb in Augsburg.