Unter den zahlreichen
Seen ist der
GroßeSalzsee (s. d.) der bedeutendste. In ihn ergießen sich
der von N. kommende
Bären- und der Weberfluß sowie der dem südlich gelegenen
Utahsee entströmende
Jordan. Nächstdem ist
der Sevierfluß, welcher in dem gleichnamigen
See (1402 m ü. M.) verschwindet, der bedeutendste.
Keiner dieser
Flüsse
[* 3] ist
schiffbar, wohl aber ermöglichen sie die künstliche
Bewässerung des anliegenden
Landes, welches reiche
Ernten gewährt.
Regen fällt jetzt auch häufig während des
Sommers, während es früher zwischen April und
November fast nie regnete. In der
Nähe des
Salzsees beträgt die mittlere
Temperatur des
Januars und Juli bez. -3,4° und +24,8°
C.
Fröste kommen von Anfang
September bis Ende Mai vor. Das östliche Gebirgsland fällt im Wahsatchgebirge
(Nebo 3655 m) steil gegen die
Ebene ab, an
Höhe wird es jedoch übertroffen durch die Uintahkette
(Mount Emmons 4175 m), welche
von ihm aus nach O. streicht.
Gewonnen wurden 1886 für 6½ Mill.
DollarSilber und für 216,000
Doll.
Gold. Die
Industrie dagegen ist noch
unbedeutend und beschränkt sich fast nur auf
Mahlen von
Korn, Zurichtung von
Bauholz und etwas Wollfabrikation. Die
Eisenbahnen
hatten 1888 eine
Länge von 2100 km. Ein Schulgesetz wurde 1874 erlassen. Utah ward 1847 von den
Mormonen in
Besitz genommen,
aber die 1849 versuchte
Gründung einesStaats Deseret wurde von der
Regierung der
Vereinigten Staaten
[* 17] von
Nordamerika
[* 18] nicht anerkannt und dem Gebiet die übliche Territorialverfassung gegeben.
(spr. juhtĕ), einer der Vereinigten Staaten von Amerika,
[* 20] zwischen 37 und 42° nördl. Br. und 109 und 114° westl.
L. (s. Karte: Vereinigte Staaten von Amerika. I. Westlicher Teil) grenzt im N. an Idaho und Wyoming, im O.
an Colorado, im S. an Arizona, im W. an Nevada, umfaßt 220 060 qkm und zählte 1850: 11 380, 1870: 86 786, 1880: 143 963 und
1890: 207 905 (110 463 männl., 97 442 weibl.) E., darunter 2006 Farbige
und 52 133 im Ausland (2121 in Deutschland,
[* 21] 20 005 in England, 16 863 in Skandinavien) Geborene.
Anfang 1897 schätzte man die Einwohnerzahl auf 264000. wird durch das Wahsatchgebirge in zwei Abschnitte geteilt. Der östliche
umfaßt das Gebiet des Green-River und Rio Grande, die sich hier zum Colorado vereinigen. Er ist ein Plateau,
welches sich von 1800 m mittlerer Höhe südwärts absenkt und im Norden
[* 22] an die Uintah-Mountains stößt. Der westl.
Abschnitt bildet ein weites, auf allen Seiten von Bergen
[* 23] abgeschlossenes Becken, von Fremont das GroßeBassin des Salzsees genannt,
eine der ausgedehntesten Hochebenen der Erde. Es liegt durchschnittlich 12-1500 m ü. d. M. und besitzt
sein eigenes System von Seen und Flüssen, die in keiner Verbindung mit dem Ocean stehen.
Zum größten Teil dürr, unfruchtbar und fast menschenleer, hat es im allgemeinen den Charakter der Wüste. Die Pflanzenwelt
ist durch salzliebende Stauden und Halbsträucher mit grauwolligen Blättern ausgezeichnet, die die traurigen
Einöden gesellig bedecken. In seinem östlichsten Teile liegt der Salt-Lake (s. d.), der durch den FlußJordan mit dem Utahsee
in Verbindung steht. Beide Seen haben an der Ostseite, am Fuße des Wahsatchgebirges, einen schmalen Gürtel
[* 24] angeschwemmten
Landes mit Wald, Wasser und Graswuchs auf einer Strecke von 220 km von Norden gegen Süden, wo sich 1848 die
Mormonen ansiedelten.
Die Gebirge, die sich aus den nackten Ebenen bis in die Nähe der Schneeregionen auftürmen, sind mit Fichten, Cedern, Espen
und anderen Baumarten nur dünn bestanden, haben viel grasreiche Plätze,
aber wenig Wild; dagegen sind sie
reich an edlen Metallen, besonders Silber. Es giebt viele heiße und kalte Schwefel-, Salz- und andere Quellen. Bergbau begann
etwa 1865, wurde von Bedeutung erst seit Eröffnung der Pacificbahn. 1871-91 betrug der Wert der Minenprodukte 150 Mill.
Doll., davon zwei Drittel für Silber. 1895 wurden produziert 7,4 Mill. feine UnzenSilber, 66000 UnzenGold,
2,2 Mill. Pfd. Kupfer,
[* 25] 471000 t Kohle, 700 t des asphaltähnlichen Gilsonit und 294000 Fässer Salz,
[* 26] meist durch Verdunstung
von Salt-Lake Wasser, zum Teil jedoch als Steinsalz.
Die Inselchen im Salzsee liefern Guano. Metallminen sind namentlich in den Counties Beaver, Juab, Summit, Salt-Lake, Tooele
und Washington.
[* 27] Das Klima weist die Extreme der östl. Unionauf und schwankt sehr mit der Höhe. Es ist aber
gesund, die Luft ist rein, trocken und der Himmel
[* 28] meist klar. Der Ackerbau beruht fast durchgängig auf künstlicher Bewässerung,
durch Flüsse und artesische Brunnen. Die Ernte
[* 29] ergiebt etwa 3 Mill. Bushel Weizen, 1½ Mill. Hafer, ¾
Mill. BushelMais, ebensoviel Gerste, 60 Mill. Pfd. Kartoffeln, ½ Mill. t Klee, 600000 Bushel Obst (Äpfel, Pfirsiche, Birnen,
Pflaumen), außerdem viel Gemüse und Hopfen.
[* 30]
Zuckerrübenanbau hat stetig zugenommen (1896: 9 Mill. Pfd. Zucker).
[* 31] Seidenraupenzucht ist in den
Anfängen begriffen. Der Viehbestand wurde 1894 auf 1,9 Mill. Schafe, 400000 Rinder, 70000 Pferde u. s. w.
geschätzt. Die Industrie ist verhältnismäßig stark entwickelt, darunter Getreide- und Wollmühlen, Ziegelei, Brauerei,
Eisengießerei,
[* 32] Thüren- und Fensterrahmenfabriken und vieles andere. Der Census von 1890 zählte 531 industrielle Etablissements,
die 8,9 Mill. Doll. Fabrikate lieferten, wovon 1,5 Mill. Doll. auf Mehle
entfielen.
Handelsmittelpunkt sind Salt-Lake-City und Ogden. 1894 wurde die merkantile Utah Company mit 10 Mill.
Doll. Kapital von Mormonen gechartert. Den Verkehr vermittelt namentlich die Union-Pacific- und die Denver-Rio Grande-Bahn.
Die Gesamtlänge der Bahnen betrug (1894) 2167 km. Es giebt ungefähr 400 Distriktschulen, die 1893 durchschnittlich
täglich von 37 239 Kindern besucht wurden; die Privat- und höhern Schulen sind meist bestimmt religiöser
Färbung. Die Staatsuniversität in Salt-Lake-City wird von über 500 Studenten besucht.
ist in 27 Counties geteilt; Hauptstadt ist Salt-Lake-City (s. d.). Der Gouverneur
wird auf 5, die Senatoren werden auf 4 und die Repräsentanten auf 2 Jahre gewählt. In denKongreß sendet
einen Repräsentanten und zwei Senatoren. Die Anzahl der Nichtmormonen ist besonders in Salt-Lake-City und Ogden sehr gewachsen.
war ein Teil des Gebietes, das 1848 von Mexiko
[* 33] an die Vereinigten Staaten von Amerika abgetreten wurde. Am wurde es
als Territorium organisiert; seitdem ist jedoch das ursprüngliche Gebiet durch Abtretungen an Colorado,
Nebraska, Nevada und Wyoming bedeutend verkleinert worden. Schon 1848 hatten sich die Mormonen (s. d.) unter Brigham Young in
niedergelassen und dort eine blühende Kolonie geschaffen. Durch ihre theokratische Verfassung und die bei ihnen übliche Vielweiberei
erregten sie Anstoß, so daß die Vereinigte-Staaten-Regierung sich 1832 und 1887 veranlaßt sah, durch
besondere Gesetze dagegen einzuschreiten, wodurch sie viele Mormonen zur
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Auswanderung veranlaßte. Aus diesem Grunde wurden auch lange alle Gesuche U.s, als Staat in die Union aufgenommen zu werden,
abgelehnt. Erst 1894 durfte eine Verfassung entwerfen, worauf 1896 seine Aufnahme als Staat erfolgte. –